Freitag, 29. April 2016

Virgin Steele - The House Of Atreus Act I & Act II (Re-Release)


Band : Virgin Steele
Album : The House of Atreus Act I & Act II
Spielzeit : 194:19 Min.
Plattenfirma : Steamhammer / SPV
Veröffentlichung : 20.05.2016
Homepage : www.virgin-steele.com

Wertung : 8 von 10

 
Trackliste : 

Disc 1: Act I "Kingdom Of The Fearless (74:02)
  1. Kingdom Of The Fearless (The Destruction Of Troy)
  2. Blaze Of Victory (The Watchman's Song) 
  3. Through The Ring Of Fire
  4. Prelude In A-Minor (The Voyage Home)
  5. Death Darkly Closed Her Eyes (The Messenger's Song)
  6. In Triumph Or Tragedy
  7. Return Of The King
  8. Flames Of The Black Star (The Arrows Of Herakles)
  9. Narcissus
  10. And Hecate Smiled
  11. A Song Of Prophecy
  12. Child Of Desolation
  13. G Minor
  14. Day Of Wrath
  15. Great Sword Of Flame
  16. The Gift Of Tantalos
  17. Iphigenia In Hades
  18. The Fire God
  19. Garden Of Lamentation
  20. Agony And Shame
  21. Gate Of Kings
  22. Via Sacra

Disc 2: Act II "Wings of Vengeance" (45:21)
  1. Wings Of Vengeance
  2. Hymn To The Gods Of Night
  3. Fire of Ecstasy
  4. The Oracle Of Apollo
  5. The Voice As Weapon
  6. Moira
  7. Nemesis
  8. The Wine Of Violence
  9. A Token Of My Hatred
  10. Summoning The Powers

Disc 3: The By The Gods Suite (3-7), The Legends Suite (8-10), Bonus Tracks (74:56)
  1. Flames Of Thy Power (From Blood They Rise)
  2. Arms Of Mercury
  3. By The Gods - The By The Gods Suite
  4. Areopagos
  5. The Judgement Of The Son
  6. Hammer The Winds
  7. Guilt Or Innocence
  8. Anemone (Withered Hopes...Forsaken) - The Legends Suite
  9. The Waters Of Acheron
  10. Fantasy And Fugue In D Minor (The Deaths Of Orestes)
  11. Resurrection Day (The Finale)
  12. Gate Of Kings (Acoustic Version) - The "Magick Fire Music" EP
  13. Agamemnon's Last Hour
  14. Great Sword Of Flame (Alternate Version)
  15. Prometheus The Fallen One (Re-Mix)
  16. Flames Of The Power (From Blood They Rise) (Alternate Mix)
  17. Wings Of Vengeance (Alternate Mix)

Was für eine Geschichte...Atreus und Bruder Thyestes streiten sich um die Herrschaft über die Mykene, eine der bedeutensten Städte des antiken Griechenlands. Atreus erhält die Macht und Thyestes betrügt ihn daraufhin mit der Frau des Bruders...der wiederum "revanchiert" sich während Thyestes' Abwesenheit mit der brutalen Ermordung dessen beider Söhne, die er ihm als Mahlzeit, dem "Thyestesmahl" serviert. Thyestes wiederum zeugt daraufhin ein Kind mit seiner eigenen Schwester. Ein inzestuöses Kind würde, so die Vorhersage eines Orakels, eines Tages den verhassten Bruder töten, was letztlich auch geschieht. Atreus' Söhne Agamemnon und Menelaos werden später Herrscher der Mykene bzw. König von Sparta und es wird fleissig weiter gemordet, intrigiert und massakriert...

Virgin Steele aka David DeFeis liess es sich Anno 1999/2000 nicht nehmen, Teile dieser Geschichte in Form zweier prall gefüllter Alben zu vertonen. Ein Jahr zuvor war der Band immerhin mit Invictus ein Riesenerfolg gelungen, nachdem man trotz hervorragender Alben wie Noble Savage, Age Of Consent und vor allem den beiden Meisterwerken The Marriage Of Heaven And Hell Pt.1 und Pt.2 nicht den kommerziellen Durchbruch schaffte. 

Bereits mit den Marriage-Alben flirtetet man ja schon sporadisch mit diesen Themen, doch mit Invictus (dem offiziell dritten Teil der Marriage-Alben) wandte sich David DeFeis  endgültig den Sagen und Mythologien der Antike zu. Der konzeptionellen Ausrichtung der Band stand allerdings auch eine musikalische Veränderung gegenüber, die nicht allen Fans zusagte. Bis dahin waren noch stets klassische Metalsongs mit Ohrwurmcharakter und DeFeis' Falsettgesang Mittelpunkt der Virgin Steele-Musik. Jetzt wendete sich das Blatt zunehmend Richtung Metal-Hörspiel mit zunehmendem Sprechgesang, Stakkatodrums und Endlos-Doublebass. Auch die vielen Intros und Outros konnten wohl nicht jeden Hörer begeistern. 

Aber, Virgin Steele zeigten es im September 1999 noch mal allen und legten mit dem ersten Teil der "Romantic-Barbaric Opera" einen echten Klassiker der Bandgeschichte, quasi eine Metal-Oper vor. Im Herbst 2000 sollte der zweite Akt folgen und eine mehr oder minder erfolgreiche Ära beschließen


The Destruction Of Troy, The Arrows Of Herakles, Iphigenia In Hades oder Agamemnon's Last Hour, all diese Songtitel nehmen direkten Bezug auf die Geschichte der Kriege und Schlachten, Gottheiten und Herrscher dieser Zeit, verpackt in das musikalische Metal-Gewand eines David DeFeis, der bereits in jungen Jahren von diesen Themen begeistert war und es dank klassischer Ausbildung musikalisch umsetzen konnte. Die Faszination für diese Themen ging im Resultat so weit daß DeFeis in Zusammenarbeit mit Walter Weyers, Regisseur und Intendant des Landestheaters Schwaben 1999 eine echte Heavy Metal-Oper namens "Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden" in Memmingen aufführte. Somit darf vorliegender Re-Release als Höhepunkt dieser Umsetzung angesehen und von Fans mit Interesse an solchen Themen Jahre nach seiner Erstveröffentlichung nochmals genossen werden. Hier ein Link zur damaligen, knappen TV-Berichterstattung klick.

Beide Alben enthalten tolle Songs, die mich noch immer faszinieren. Das sanfte, hymnenhafte Moira, das rifflastige Metalbrett Through The Ring Of Fire oder die unbedingt im Zusammenhang zu hörenden Garden Of Lamentation und Agony And Shame dürfen, sorry...müssen als Klassiker der Band bezeichnet werden, die auch Jahre später noch voll überzeugen. Mit dem Child Of Desolation flirtet DeFeis dann nochmal mit der Marriage-Saga

Mich persönlich haut die Neuauflage aber nicht wirklich vom Hocker. Die Anschaffung lohnt sich für Neueinsteiger, die sich erstmals mit dem Thema beschäftigen möchten, hat aber ausser der Hinzunahme der Magick Fire Music EP, die Re- und Alternativmixes einiger Songs enthält, keinen Mehrwert zu bieten. Wer die Original-Alben also schon hat muss nicht unbedingt zugreifen. Einen klanglichen Unterschied zu den bereits sehr gut abgemischten Originalen kann ich ebenfalls nicht ausmachen, insofern ist das Ganze für mich als langjährigen Anhänger der Band eher uninteressant. 

Trotzdem, The House of Atreus Act I & Act II ist und bleibt ein wichtiger Meilenstein in der Bandgeschichte und somit gibt es auch heute von mir verdiente acht Punkte.

Bernd

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