Montag, 13. Juli 2015

Trixter - Human Era

Band: Trixter
Album: Human Era
Spielzeit: 44:14 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.06.2015
Homepage: https://www.facebook.com/trixterrocks


WERTUNG: 8 von 10


Tracklist: 


1. Rockin’ To The Edge Of The Night
2. Crash The Party
3. Not Like All The Rest
4. For You
5. Every Second Counts
6. Beats Me Up
7. Good Times Now
8. Midnight In Your Eyes
9. All Night Long
10. Soul Of A Lovin’ Man
11. Human Era



Trixter gingen bislang etwas an mir vorüber. Sowohl in den 90er Jahren (ihr Debut 1990 schaffte immerhin noch eine Goldene in den USA) als auch das Comeback vor ein paar Jahren hab ich irgendwie verschlafen. Aber man kann ja nicht alles kennen und so kann man sich vorurteilsfrei an die neue Scheibe "Human Era" wagen.

Beim Opener "Rockin' to The Edge Of The Night" fühlt man sich wie in einer Zeitmaschine in die Epoche versetzt, als die Haare noch lang waren  und die Musik noch Spass machte, sprich 80's pur im alten Bon Jovi-Stil, was auch so ungefähr die Marschrichtung der Band ist.

"Crash That Party" setzt dem flotten Opener in Sachen Geschwindigkeit noch eines drauf. Schöne Breitwandchöre und ein ohrwurmartiger Refrain machen Lust auf mehr.
Die "Nanana"'s in "Not Like All The Rest" wecken ebenfalls nostalgische Gefühle, ohne jedoch zu verstaubt zu wirken. Was waren das noch für Zeiten, als die Jungs aus New Jersey um Herrn Jovi noch gute Musik machten. 
"For You" erinnert etwas an Van Halen ala "Hot For Teacher", sprich ebenfalls ein Lichtgeschwindkeitssong hoch drei, genial geeignet für die nächste 80er Hair Metal Party.

"Every Second Counts" befriedigt den AOR Maniac, eine Weltklasse-Halbballade, die anno dazumal sicher ganz oben in den Hitlisten gestanden hätte.

"Beats Me Up" hätte ich nicht genau danach folgen lassen von der Reihenfolge her, da es sich hier ebbeienfalls um einen eher balladesken Song handelt, und die Vocals einmal mehr an Jon Bon erinnern, als er noch singen konnte.

"Good Times Are Now" ist mir persönlich etwas zu schwerfällig und der einzige "Filler" auf "Human Era".

Das wieder mitreißendere "Midnight In Your Eyes" entschädigt dafür jedoch umso mehr, auch hier zeigen die Jungs wieder, dass sie ihr Handwerk beherrschen und ihre Nische gefunden haben. Nostalgie ja aber mit dem gewissen Etwas.

"All Night Long" könnte auch von Danger Danger zu Paul Laine-Zeiten stammen, dezent punkig angehaucht auch auf der Habenseite zu verbuchen.

Das Abschlussduo "Soul Of A Loving Man" und das Titelstück setzen das hohe Niveau fort, so dass man der Truppe zu "Human Era" nur gratulieren kann und sich zumindest einmal wünschen kann, dass die Band auch mal in unserem Breitengraden auftritt, so gering diese Hoffnung auch sein mag!

Fazit des Ganzen: Prima Scheibe ohne große Minuspunkte und einer mehr als annehmbaren Produktion!

Martin



 

Montag, 6. Juli 2015

House Of Lords - Indestructible

Band: House Of Lords
Album: Indestructible
Spielzeit: 50:26min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.06.2015
Homepage:
https://www.facebook.com/houseoflordsofficial



WERTUNG: 8 von 10


Tracklist: 

1. Go To Hell
2. Indestructible
3. Pillar Of Salt
4. 100 Mph
5. Call My Bluff
6. We Will Always Be One
7. Die To Tell
8. Another Dawn
9. Eye Of The Storm
10. Ain’t Suicidal
11. Stand And Deliver


Der Titel der mittlerweile zehnten House Of Lords Scheibe ist in der  Tat Programm. Entgegen den Widrigkeiten der Musikindustrie, besonders im Melodicrock-Bereich manchmal ja äußerst schmerzlich spürbar, trotzen James Christian und seine Mitstreiter allem, was sich Ihnen in den Weg stellt und liefern in pünktlichem Rhythmus CD für CD ab. Dazu gehört schon Stehvermögen, gerade in Zeiten, in denen die Verkäufe immer mehr zurückgehen und auch auf kleinere Konzerte nur noch die Die-Hard-Fans pilgern.

Meister James Christian ist das egal und er liefert auch mit der neuen "unzerstörbaren" Scheibe ein hochwertiges Stück Rockmusik ab. 
Das mit einem gregorianischen Chorgesang eingeleitete "Go To Hell" gibt zum Einstieg bereits ordentlich auf die Zwölf. Die Produktion ist schön druckvoll, vor allem im Drumbereich, was ja nicht immer üblich ist.
Das etwas schleppende Titelstück schließt sich an. In die Höhen kommt James Christian zwar nicht mehr so ohne weiteres, aber der Zahn der Zeit nagt ja an uns allen, nur ist merklich in manchen Chorgesängen doch einiges eingemixt worden, was nicht unbedingt nach James Christian klingt (Gerüchten zufolge hat Robin Beck da ausgeholfen).
Beim ruhigeren "Pillar Of Salt" kann man sich entspannt zurücklehnen, eine schöne Halbballade, die auch auf den ersten HOL-Alben stehen könnte. "100 mph" deutet es vom Titel her bereits an, ein flotter Heavy-Song, dennoch sehr melodiös und Jimi Bell an der Axt zeigt was er drauf hat.
AOR-Time ist bei "Call My Bluff" angesagt, ein hitverdächtiger Track, der anno 1988 sicher in den Radioplaylisten weit obengestanden hätte. Nur ist es eben leider 2015.
"We Will Always Be One" ist die nächste (Halb-)Ballade, ist mir persönlich zwar etwas zu zäh, aber der Refrain ist ein Winner, so dass man den Song auch nicht unbedingt als Ausfall bezeichnen kann.
"Die To Tell" gehört wieder zur flotten Fraktion, wenngleich man aber sagen muss, dass hiervon fast ein wenig zu viel auf "Indestructable" vertreten sind, die sich zum Teil auch etwas zu arg ähneln. Am Ende der Scheibe kommen mit "Ain't Suicidal" und "Stand and Deliver" nochmals zwei Heavy-Bretter, die aber auch von der gleichen Machart sind, was dann doch etwas zu Lasten der Abwechslung geht. Nichtsdestotrotz qualitativ hochwertige Tracks keine Frage.

Der einzige Song, der nicht wirklich bei mir zünden will ist "Another Dawn", der wirkt irgendwie blutleer. Der dritte ruhige Song "Eye Of The Storm" dagegen punktet wieder auf ganzer Linie, bei den Refrains gelingen HOL meistens zuverlässig Volltreffer, so auch hier.

Auch wenn die letzten Veröffentlichungen doch irgendwie etwas austauschbar geworden sind, so besteht kein Zweifel daran, das James Christian und House Of Lords mit jeder Veröffentlichung hochwertigen Melodicrock abliefern, der sich qualitativ meilenweit von so manch gehypter Veröffentlichung abhebt. Ich freue mich schon wieder auf die nächste Scheibe! Well Done.....


Martin






Sonntag, 5. Juli 2015

Sideburn - Evil Or Divine


Band : Sideburn
Album : Evil Or Divine
Spielzeit : 44:56 Min.
Plattenfirma : Metalville
Veröffentlichung : 22.05.2015
Homepage : www.facebook.com/sideburnswedenfanpage

Wertung : 5 von 10

Trackliste : 

  1. Masters And Slaves 
  2. Sea Of Sins
  3. When Darkness Calls
  4. The Seer (Angel Of Death)
  5. The Day The Sun Died
  6. Evil Ways
  7. Presence

Echt schade, wie die Stockholmer Sideburn mit ihrem unzweifelhaft vorhandenen Potential umgehen...aber wer dieser Tage eine richtig geile Platte kaufen möchte, die dem Gedanken des düster-doomigen Hardrock gerecht wird und zäh groovende Gitarrenriffs, düstere Stimmung, fette Drums und dazu noch einen knackigen Sound enthält, der greift wohl eher nicht zu Evil Or Divine.

Das Problem von Dimitri Keisiki (voc. git.), Morgan Zocek (git., bck.voc.), Martin Karlsson (bs., org., bck.voc.) und Fredrik Haake (dr., perc.) ist leider vielfältiger Natur und besonders ärgerlich. Zum einen kann sich die Band nicht entscheiden, nach wem sie denn nun klingen möchte...mal stehen die frühen Scorpions zusammen mit Rainbow Pate (Sea Of Sins), danach halten Candlemass (When Darkness Calls) die Hand über die Jungs, ein anderes Mal wieder drehen Sideburn irgendwie alles gleichzeitig durch den düsteren Hardrockwolf...nur eines sind sie leider überhaupt nicht: Eigenständig. 

Dem Sound der Gruppe fehlt ein herausragendes Merkmal. Hätte man einen besonders begnadeten Sänger, Gitarrist oder Schlagzeuger im Team, hätte man ein entsprechendes Klangkorsett erhalten, mal ein Solo eingstreut, Abwechslung in irgendeiner Form eingebracht, wie auch immer...hat man aber nicht. Und so schleppe ich mich durch knapp 45 Minuten zäher Musik, die wenig bis keinen Spaß macht. Die ich vor allem aber in den letzten Jahren beim Hören anderer Bands deutlich spannender empfunden habe.



Ärgerlich ist die Angelegenheit deshalb, weil von Anfang an klar ist, dass die Jungs gar nicht so viel tun müssen um es allen zu zeigen. Holt Euch einen Profi ins Studio, der Euch in den Hintern tritt und vorhandes Talent aus Euch herauskitzelt. Einen der Euch einen markanten Sound bastelt, der Euch beim Songwriting berät, was auch immer...

Doppelt blöd ist; Evil Or Divine punktet ausgerechnet mit dem Schlusssong Presence der, stark The Tea Party verdächtig, seine Wurzeln wieder mal nicht verleugnen kann ABER; endlich Spaß macht. Die Nummer darf als gelungen bezeichnet werden, endlich kommt eine Stimmung auf, endlich mag man genauer hinhören, weil Dimitri Keisiki plötzlich voller Inbrunst singen kann, endlich hört man, was geht, wenn Sideburn ihre Energie bündeln...schade dass es schon zu spät ist.

Bleibt zu hoffen dass den Stockholmern in absehbarer Zeit ein Licht aufgeht, denn die sechste Platte muss endlich zünden, sofern es sie gibt...


Bernd