Mittwoch, 15. Oktober 2014

Flying Colors - Second Nature

Band: Flying Colors
Album: Second Nature
Spielzeit:  66:23 min.
Veröffentlichung: 26.09.2014
Plattenfirma: Mascot Label Group (rough trade)
Homepage: http://www.flyingcolorsmusic.com/



Wertung:   8,5 von 10


Tracklist:

1. Open Up Your Eyes
2. Mask Machine
3. Bombs Away
4. The Fury Of My Love
5. A Place In Your World
6. Lost Without You
7. One Lost Forever
8. Peaceful Harbor
9. Cosmic Symphony: I. Still Life Of The World II. Searching For The Air III. Pound For Pound


Das Debut von Fliyng Colors gehörte vor knapp zwei Jahren zu den absoluten Highlights. Und auch die (wenn auch wenigen) Liveperformances waren herausragend, wovon ich mich in Aschaffenburg persönlich überzeugen lassen konnte.

Entsprechend gespannt ging ich ans Hören der neuen CD "Second Nature". Im Vorfeld war zu hören, dass es ziemlich schwierig war, die Terminkalender der Beteiligten (insbesondere von Steve Morse und Mike "Ich spiel überall" Portnoy)unter einen Hut zu kriegen.
Leider ist der Zeitdruck bei dem ein oder anderen Song durchaus spürbar, um schon vorwegzunehmen, dass der zweite Streich dem ersten nicht ganz das Wasser reichen kann.

Der Eröffnungstrack "Open Up Your Eyes" ist einer von zwei Longtracks, die die Scheibe einrahmen und logged sich erst bei über 10 Minuten aus. War die erste Flying Colors noch fast ohne solche Songs ausgestattet und hob sich dadurch wohlwollend von den (ehemaligen) Hauptbands der Protagonisten ab, so erinnert das Stück doch sehr arg an die Soloalben von Neal Morse oder auch Transatlantic, die mich beide nie so recht hinter dem Ofen vorlocken konnten, vor allem nicht die eher langatmigen Neal Morse SOlosachen (sorry).. Und so ist auch "Open Your Eyes" nur eines: Lang. Der Spannungsbogen baut sich zwar nach dem Intro schön auf doch irgendwie wartet man immer darauf, dass irgendetwas Spannendes passiert, aber der "Aha-Effekt" will sich bei dem Track leider nicht wirklich einstellen. Weniger (=kürzer) ist dann doch ab und an mehr. Schade.
Besser wird es da schon beim folgenden "Mask Machine", ein recht schneller harter Song, bei dem aber arg viel im Muse-Gebiet gewildert wird, nur mit dem Unterschied, dass hier ein brillianter Sänger am Mikro ist. Gut, aber etwas zu arg abgekupfert.

Erst mit "Bombs Away" stellt sich letztendlich das altbekannte wohlige "Flying Colors"- Feeling ein. Ein eher getragenes Stck mit einem lässigen Hauptriff, das mit tollen Soli von Steve Morse und Casey McPhersons eindringlicher Stimme vorzüglich untermalt wird.
Auch das balladeske "The Fury Of My Love" ist ein Bringer, der Refrain ist zündend und hitverdächtig und beweist, dass die Herren immer ein tolles Händchen für einprägsame Melodien haben.
So auch bei "A Place In You World", einem flotten Rocker mit superben Refrain, der wie gemacht ist für einen Radiohit (würde sich ein Radiosender finden der so etwas auf "Heavy Rotation" legt). Für mich das beste Stück der Scheibe, welches immer wieder die "Repeat-Taste" herausfordert. Hammer!

"Lost Without You" nimmt wieder etwas Tempo heraus, bleibt aber auf qualitativ hochwertigem Level.
"One Lost Forever" überrascht mit seinen Folkanleihen und steigert sich von einem eher ruhigen Stück zu einem furiosen Finale.
"Peaceful Harbor" erinnert mich etwas an die besseren Pink Floyd Momente, vor allem die eingestreuten Gospel-Chöre sind irre.
 Der zweite Longtrack "Cosmic Symphony" ist dreigeteilt, auch hier sind wieder Muse-Anleihen oder auch Floyd'sche Sphärenklänge zu vernehmen. Auf jeden Fall bei weitem besser und spannungsgeladener als der lange Opener von "Second Nature".

Was bleibt: "Second Nature" ist eine hochwertige Nachfolgescheibe der fliegenden Farben, das Debut wird jedoch in keiner Phase getoppt. Dazu fehlen Tracks der Marke "Kayla" oder "Shoulda Coulda Woulda". Ein flotterer Song und eine vielleicht etwas druckvollere Produktion hätten vielleicht auch nicht geschadet. So würde ich grundsätzlich 8 Punkte vergeben, für den Übersong "A Place In You World" gibt es nochmal eine  halben Point extra. 8,5 für "Second Nature" von den Flying Colors!


Martin



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