Sonntag, 25. August 2013

Seven Witches - Rebirth



Band : Seven Witches
Album : Rebirth
Spielzeit : 39:13 Min.
Plattenfirma : FrostMetal
Veröffentlichung : 30.08.2013
Homepage : www.cmm-online.de

Wertung : 6 von 10

Tracklist :
  1. Man In The Mirror (Enemy Within)
  2. Claustrophobic (No Way Out)
  3. Nightmare Man
  4. Stand Or Fall
  5. Murderer ? (Hang 'em High)
  6. True Blood
  7. Head First
  8. Rebirth
  9. Riders Of Doom
  10. Poison All The People
Die bereits 1998 gegründeten Seven Witches (New Jersey) veröffentlichen Ende des Monats ihr bereits neuntes Album. Rebirth heisst das Eisen und umfasst 10 Songs bei einer Spielzeit von 39 Minuten. Jack Frost, umtriebiger Hauptmotor der Band und bekannt durch die Zusammenarbeit mit Savatage, Metalium, The Bronx Casket Company, etc., zeichnet nebst Jeff Kalemba auch für die Produktion von Rebirth verantwortlich. Leider schon zur Gewohnheit geworden ist die hohe Fluktuation in der Band, was zur Folge hat dass sämtliche Positionen, von Gründungsmitglied und Gitarrist Jack Frost mal abgesehen, bereits mehrfach neu besetzt wurden. 

Im Falle von Rebirth wird der Titel der Scheibe denn auch zum Programm: Für Shouter Anthony Cross, Basser Ronnie Parkes und Drummer Johnny Kelly (ehem.Type-O-Negative, Seventh Void, Black Label Society) stellt Rebirth den jeweils ersten Auftritt in der Band dar. Doch, und das muss an dieser Stelle erwähnt werden, hat der Komplettaustausch wohl eher geschadet als geholfen. Oberflächlich betrachtet mag man Sänger Anthony Cross nun den Handschuh hinwerfen, schafft er es doch im Vergleich zu seinen sehr vielseitigen Vorgängern leider nicht, mehrere, insbesondere die höheren Tonlagen oder gar Screams zu singen. Oder es bleibt beim eher kläglichen Versuch, Poison All The People tritt hierfür den Beweis an. Gerade diese Sangekünste, von den Vorgangern James Rivera oder Alan Tecchio perfekt beherrscht, haben aber zum Erfolg der früheren Veröffentlichungen beigetragen. 
Es wäre aber wohl mehr als kurzsichtig, einen Metal-Sänger allein auf die hohen Tonlagen zu reduzieren und Anthony Cross allein die Schuld zuzuweisen, denn eine weitere Baustelle namens Songwriting hat sich aufgetan. Für die Kompositionen auf Rebirth ist die ganze Band verantwortlich, und die haben im Vergleich zu den Vorgängern eines leider nicht: Abwechslung. Das Wechselspiel zwischen langsamen und schnellen Passagen, lauten und leisen Momenten, das Hervorheben einzelner Instrumente und erwähnte Sangeskunst fehlen mir einfach zu häufig auf Rebirth.
Stattdessen bohrt die Band 10 kompromisslos-eintönige Bretter, die zwar keinen Zweifel an der Absicht der Band aufkommen lassen, der Welt ein Stückchen harten Metal vor die Füsse zu schmeissen, doch was bleibt nach 39 Minuten hängen ?  

Nicht viel um ehrlich zu sein. Ich muss mich ernsthaft bemühen die Songs voneinander zu unterscheiden, aufgrund der angesprochenen "Verfehlungen" hören sich die Stücke oftmals gleich an und sowas mindert meinen Hörgenuss leider sehr. Erwähnenswert ist die gute Gitarren- und Schlagzeugarbeit, schnell merkt man den Musikern Erfahrung und Können an.
Phasenweise erinnert mich die Scheibe ein wenig an Armored Saints '91er Album Symbol Of Salvation, und dieses fand in der Öffentlichkeit ja durchaus Gefallen. Vielleicht liegt Jack Frost mit seiner Einschätzung, eine Kehrtwende vom Altbekannten zu vollziehen, also gar nicht mal so schlecht.  

Frost äusserte sich neulich folgendermaßen: "I wrote a bunch of Songs, Johnny demoed the drums for me and we had about 20 Singers to look at, and Anthony hit it out of the park. I sent him a song, he did it, then he wanted another one the next day, the guy was phenomenal. He got what I really was thinking -a lot of guys we were getting tapes from sounded like Alan-, Bobby, Wade, and James, again no disrespect...they have all that Halford-ish kind of thing, the screams and more Dio-ish growls. I wanted more of that Ray Gillen, John Bush, Jeff Keith from Tesla, that gravelly kind of vocal. I was a little apprehensive as I thought fans were going to kill me. This was a Rebirth." (Matt Coe, Dead Rethoric). Es bleibt abzuwarten wie die Fans auf die Veränderungen reagieren werden.

Letztlich sind es zwei, drei Songs, die mich bewegen könnten, Rebirth demnächst noch einmal in den Player zu schieben. Zum einen das schnelle, von John Kelly's Doublebass geprägte Nightmare Man, hier gelingt es Anthony Cross phasenweise aus seiner eingefahrenen Schiene auszubrechen, die eingeschobenen Tempiwechsel runden das Stück angenehm ab. True Blood kann sich ebenfalls hören lassen, der harte Stomper gefällt durch das geil groovende Zusammenspiel von Gitarre und Schlagzeug und einen tollen Refrain.

Zu mehr als 6 Punkten reicht das allerdings nicht. Ich für meinen Teil verzichte im Falle von Seven Witches auf Veränderungen, fordere den nächsten Sänger und höre zur Rehabilitation jetzt erstmal in Deadly Sins rein.


Bernd Fischer


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