Mittwoch, 3. April 2013

Tempesta - Unbounded

Band: Tempesta 
Album: Unbounded
Spielzeit: 42:37 min.
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.tempesta.ch


WERTUNG: 5,5 von 10

Tracklist:

Into Crazy
Crazy
The going Rate
Children of Innocents
I'll be your only one
All I ever wanted
Living Room
wait
The way you love me
Without you
I'm back feat. Manu Burkart (live)
The way it is (live)

Wenn man mich fragt, was ich mit dem Land Schweiz verbinde, bekommt der Fragende, wie aus der Pistole geschossen, die Antworten Schoki, Uhren und Hardrock. Und genau in dieser Reihenfolge. Das war mal anders, aber mit den Jahren wurde die ehemalige Nummer 1. - der Hardrock - von dem braunen Naschwerk verdrängt und das sieht man mir inzwischen auch überdeutlich an. Die einzige eidgenössische Formation, welche mich momentan überzeugt, ist SHAKRA. GOTTHARD fand ich zwar immer gut, aber ihren Zenit haben sie schon längst überschritten und bei mir zündete "Firebirth" einfach nicht. Tja, und die neue KROKUS ist einfach nur ein durchkalkuliertes und auf "Nummer-Sicher-Meisterwerk", welches mehr nach Senioren Kaffee-Treff klingt, als nach erdigen und handgemachten Hardrock.

Ob TEMPESTA diesen Umstand wieder ändern können?
Um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen: NEIN! 


Das Quartett spielt, laut Promozettel, eine Mischung aus Hardrock der Marke NICKELBACK, Southern Rock und Country. Das kann man, wenn man  der Band wohlgesonnen ist, auch so stehen lassen. Tatsächlich finden die vier Herren viel zu selten das Gaspedal und plüschen sich, bis auf wenige Ausnahmen, durch 10 Studiosongs. Aufgestockt wurde "Unbounded" auf insgesamt 12 Tracks, durch die zwei Live-Nummern "I'm Back" und "The Way It Is".

Das Songwriting ist absolut mittelmäßig und kratzt, bei mindestens 2 Songs, am Schüler-Combo-Niveau. Das Material unterscheidet sich kein bisschen von dem des US Einheitsbrei, klingt austauschbar, ideenlos und langweilt spätestens beim 2. Durchgang. Es ist schon sehr vielsagend, wenn der beste Song - und eine der wenigen Rock-Nummern - in Kollaboration, mit einem gewissen Herrn Chad Kröger, entstanden ist.

Ich weiß nicht, was für eine Strategie TEMPESTA verfolgen, denn in der Vergangenheit konnten sie mit einem wuchtigen und rockigen Sound und abwechslungsreichem Material aufwarten. Es ist fast nichts mehr von der ehemaligen Klasse übrig geblieben. Mit dem Elan von Schlafwagenschaffnern "brettern" sie die Titel durch die Boxen und schläfern den Hörer ein. Ich glaube, dass ich eher Pudding an die Wand genagelt bekomme, bevor ich mehr als 5 Songs finde, welche das Prädikat "gutwertig" verdienen.

Das, mit dem NICKELBACK Fronter, komponierte "Crazy" ist ein satter und kräftiger Song, der stark an die US Boys erinnert, aber sehr kernig abgeht und einen guten Eindruck hinterlässt. Der druckvolle Midtempo Song "The Going Rate" verfügt über eine angenehme Gesangsperformance und einem einprägsamen Refrain. Mit einigen Abstrichen kann auch noch "The Way You Love Me" gefallen. Hier agieren TEMPESTA wieder mit mehr Biss und die Gesangs-/Refrain Parts gehen angenehm ins Ohr. Aber man merkt anhand des Songarrangements, wie ideenlos die Musiker eigentlich sind. Das absolute Highlight ist der Live-Track "I'm Back"- vom Zweitling "Fulltime Joker" - und zeigt eine spielfreudige und hart rockende Band, wie sie eine erstklassige Nummer, fast schon METALLICA - like, auf das Livepublikum loslässt. Tja, mehr positives kann ich, leider, nicht über "Unbounded" berichten. Zwar ist auch "All I Ever Wanted" rockig ausgefallen, aber total belanglos komponiert und erinnert eher an eine Proberaum-Combo, als an eine Band mit professionellen Ansprüchen. Der Rest des Albums ist einfach pure Langeweile und unspektakulär.

Wer es sehr ruhig und gedrosselt mag, kann ja ein Ohr riskieren (weiter unten findet Ihr den Clip zur Single "Children Of The Innocents").

Schade, schade, schade und ich werde weiterhin Toblerone und Confiserie Sprüngli Süßwaren in mich reinstopfen.

Mit viel Wohlwollen: 5,5 Punkte.

Götz



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