Montag, 8. April 2013

Laneslide - Flying High

Band: Laneslide
Album: Flying High
Spielzeit: 48:18 min.
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.laneslide.com/

WERTUNG: 8 von 10

Tracklist:

1. Flying High
2. Hangin' Out Here
3. You Can Make It
4. River Of Love
5. Dancing Girls
6. Understand
7. Self Control
8. Look The Other Way
9. Your Fight
10. Washed Away

Das ist ja das reinste Ehemaligen-Treffen! Schon als ich mir das Booklet ansah, sprangen mir die Namen/Gesichter von Membern bekannter Melodic-/Hardrock Formationen entgegen und ich merkte, wie eine leichte Spannung bzw. Neugier in mir aufkam. Noch einmal las ich mir die Namen der Protagonisten durch und ohne einen einzigen Ton gehört zu haben, stand für mich fest, dass dieses Album einfach gut sein würde.

Nachdem ich mir einen leckeren Kaffee aufgebrüht hatte, schmiss ich den Player an und gönnte mir, mit "Flying High", eine 50 minütige Rock-(Flug-)Session. LANESLIDE ist ein internationales All-Star-Project, welches sich dem melodischen Hardrock widmet. Und dies machen die Herren Musiker einfach gewaltig gut. Meistens besteht bei solchen Project-/Band Konstellationen die Gefahr, dass eventuell nur ein oder maximal zwei Musiker für das Songwriting verantwortlich ist/sind, aber das trifft bei den gestandenen Hardrockern nicht zu. Die meisten Songs sind als Einheit komponiert worden und das macht den Unterschied zwischen LANESLIDE und vielen ihrer Kollegen aus. Hier sind Musikerideen geflossen, es wurde sich ausgetauscht und nebenbei ist viel starkes Material auf das Papier gebracht worden. Der Silberling ist vollgespickt mit erstklassigen und catchy Melodien, grandiosen Hooklines, superbem Gesang - inklusive Refrains/Backings/Chören - und tollen Songideen.  Das ganze klingt einfach frisch und begeistert gleich beim ersten Durchlauf.

Hinter LANESLIDE verbergen sich Sänger Frank Vestry (u.a. MARCELLO-VESTRY, Ex-BURNING STARR), Gitarrist Bruno Kraler (BRUNOROCK), Bassist John Billings (RICK SPRINGFIELD und DONNA SUMMER), Tastenmann Alesasandro Del Vecchio (LIONSVILLE, HEARTLAND etc. etc. etc. und für meinen Geschmack schon viel zu überpräsent) und Schlagzeuger Dominik Hülshorst (Ex-BONFIRE). 


Obwohl man zwei erstklassige Songwriter im Line-Up hat, holte sich die Band noch weitere Unterstützung. Bobby Altvater (AFFAIR und LOVETRICK) hatte schon in der Vergangenheit mit Del Vecchio, Kraler und Hülshorst gearbeitet und trug auch zum Gelingen, der Songs, auf dem Debütalbum bei (als Gitarrist und Songwriter). Auch Michael Bormann konnten die Jungs für sich gewinnen und so ist er, bei den Backing Vocals, zu hören.

Das jeder einzelne Herr sein Instrument beherrscht steht außer Frage und so rocken sie sich mit viel Spaß und druckvoll durch die Kompositionen. Frank Vestry hat eine klare und kräftige Stimme, welche wahrlich prädestiniert, für den melodischen Hardrock, ist. Ich habe es schon mehrmals angedeutet, dass das Songwriting überdurchschnittlich gelungen ausgefallen ist, zumindest bei den meisten Tracks. Es gibt zwar zwei schwächere Nummern bzw. einen Totalausfall, einen schwächeren Song und eine völlig unnötige/verzichtbare Coverversion von "Self Control" (Laura Branigan), aber das restliche Material fängt diese Schwachpunkte ganz locker auf.

"Flying High" zeigt, gleich zu Beginn, wo der Hase lang läuft. Knackige Riffs, tolle Chöre, schmissige Melodien und Vestry's Organ sorgen dafür, dass der Opener ein richtiges Melodic Rock Feuerwerk, im Gehörgang, zündet. Der Refrain geht einfach nicht mehr aus meinem Kopf! Sehr cool und auch ein Highlight. Mit dem Midtempo Rocker "Hangin' Out Here" geht es, mit dem selben hohen Niveau, weiter. Kraler glänzt an der Gitarre und zeigt sich verspielt. Auch Del Vecchio's Keyboardspiel kann Akzente setzen. Zwar setzt er sich klar in den Vordergrund, aber er verwässert den Song zu keiner Sekunde und agiert banddienlich. Geht auch sehr fein ins Gehör. Das melodische und flotte "You Can Make It" verbreitet gute Laune, was am Gesang und den Backings liegt. Für mich, ist der italienische Songwriter und Tastenmann ein bisschen zu stark in Szene gesetzt und nimmt dem Track ein wenig an Power. Ansonsten macht die Formation alles richtig. Leicht bluesig groovt das bockstarke "River Of Love" aus den Boxen und die Gitarre/Keyboard Konstellation ist grandios aufgegangen. The Italien - Connection zeigt sich als eine perfekte Einheit, mit einem blinden Teamverständnis, bei dem Song. Allererste Sahne  sind natürlich der Vocalist und dieser (Gospel) Chor. Granate! Danach legt die Combo ein kreatives Päusken ein und verzapft, unaufgefordert, richtig großen Mist in Form von "Dancing Girls". Die Nummer ist mit klischeehaften Keyboard-Tunes überladen und auch bei den restlichen Instrumenten gilt: Not trifft auf Elend. Da steckt überhaupt kein Drive hinter und Vestry, inklusive Chor, plagt sich durch miese Lyrics und einem grottenschlechten Refrain. Da rockt das Geburtagsständchen und das Topfschlagen von fünfjährigen Kids mehr! DAS WAR ÜBERHAUPT NICHTS!!! So richtig erholt habe ich mich bis heute noch nicht! Auch "Understand" strauchelt gewaltig. Die Jungs können sich nicht entscheiden, ob sie lieber flott oder im Midtempo aufspielen sollen ... also wird im Tempo gewechselt. Wäre eigentlich als abwechslungsreich einzustufen ..., wenn der Song nicht so dermaßen banal und vorhersehbar komponiert worden wäre. Das anschließende Cover "Self Control" lockt auch niemanden hinter dem Ofen hervor. Nach 3 wirklich schwachen Darbietungen berappeln sich LANESLIDE wieder und liefern mit "Look The Other Way" und "Your Fight" zwei starke Hardrocker ab. Zum Abschluß gibt es etwas für die Herz-Schmerz-Fraktion, nämlich die Pianoballade "Washed Away". Tolles Ende!

Wer auf starken Melodic Hardrock steht, der oft an Bands wie JADED HEART und PINK CREAM 69 erinnert, sollte sich "Flying High" unbedingt auf den Einkaufszettel vermerken.
 

LANESLIDE sind sympathisch erfrischend, rocken straight ab und verfügen über einen klasse Sänger.

Wären da nicht die drei "Nullnummern", hätte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, bärenstarke 9,5 Punkte vergeben. Vielleicht beim nächsten Mal, Jungs ... ich hoffe es ja irgendwie ;-).

Das Debüt, ist trotz meines Gemeckers, richtig gut geworden und bekommt saubere 8 Punkte von mir.

Götz

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