Sonntag, 28. April 2013

Whitesnake - Made In Japan

Band: Whitesnake
Album: Made In Japan
Spielzeit:  CD I: 74:18 min. // CD II: 41:36 min. // Blu-ray/DVD: ?
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.whitesnake.com

WERTUNG: "must have" für Die Hard Fans, sehr lohnenswert für Rockfans

Tracklist:

CD #1:

Best Years
Give Me All Your Love
Love Ain't No Stranger
Is This Love
Steal Your Heart Away
Forevermore
Six String Showdown
Love Will Set You Free
Drum Solo
Fool For Your Loving
Here I Go Again
Still Of The Night

CD #2:

Love Will Set You Free (Soundcheck)
Steal Your Heart Away (Soundcheck)
Fare Thee Well (Acoustic)
One Of These Days (Acoustic)
Lay Down Your Love (Soundcheck)
Evil Ways (Soundcheck)
Good To Be Bad (Acoustic)
Tell Me How (Acoustic)

Die weiße Schlange züngelt sich wieder durch die Lautsprecher meiner Stereoanlage und zeigt sich von ihrer angriffslustigen Seite. Mr. Coverdale und Begleitband gaben sich, auf der "Forevermore Tour 2011" auch in Japan - beim Loud Park Festival am 15. Oktober - die Ehre und zeigten sich in toller Form. Das ganze wurde, für die Nachwelt, aufgenommen und erscheint nun als Doppel CD/DVD Edition bzw. auf Blu-ray. Leider liegen mir nur die MP3's vor und ich kann keine Aussage, über Bild-und Tonqualität des visuellen Bestandteiles, machen.

Silberling #1 enthält den, ca. 76 minütigen, Gig und der zweite Teller ist eine feine und leckere Zusammenstellung aus Soundcheckaufnahmen. Diese machen "Made In Japan" besonders reizvoll für die Sammler, aber auch für die "Ottonormal-Zuhörer".

Schlangenbeschwörer Coverdale teilte sich die Bühne mit seinen Kollegen:

Doug Aldrich - Gitarre
Reb Beach - Gitarre
Michael Devin - Bass
Brian Tichy - Schlagzeug
Brian Ruedy - Keyboard

Bei den Festivalauftritt-Aufnahmen überraschen WHITESNAKE mit einem sehr wuchtigen Sound und präsentieren sich äußerst spielfreudig. Das Gespann Aldrich/Beach feuert seine Gitarrensalven in Richtung des Auditorium, welches diese natürlich, mehr als dankbar, aufnimmt. Schlagzeuger Brian Tichy (inzwischen wieder durch den Heimkehrer Tommy Aldridge ersetzt) bekommt genügend Zeit, für ein ausgiebiges Drumsolo, eingeräumt und zeigt warum er so ein gefragter Fellverdrescher ist. Tja ... und was ist mit Mr. David Coverdale und seiner Stimme los? Eigentlich agiert er sehr souverän, mit einer deutlich tieferen bzw. dunkleren Tonlage als gewohnt. Aber darunter leidet weder das Live-Feeling noch die Qualität der dargebotenen Stücke. Natürlich werden selbsternannte Kritiker die Vermutung äußern, dass die Gesangsspuren eh im Studio überarbeitet worden sind. Und falls es so ist - SO WHAT?! - ich freue mich über die Gesamtleistung der Band und lasse mir die Mischung, aus neuen und alten Hits, von niemanden madig machen.

Fast die Hälfte des Sets besteht aus Nummern der letzten beiden Outputs "Good To Be Bad" (2008) - "Best Years" und "Goode To Be Bad" - und "Forevermore" (2011) - "Steal Your Heart Away", "Love Will Set You Free" und der Titeltrack -. Dazu gesellen sich die bekannten Classics wie "Fool For Your Loving" (siehe Clip), "Still Of The Night" und natürlich "Here I Go Again". Mir gefällt die Songzusammenstelung ausgesprochen gut.

Silberling #2 besteht aus Soundcheckaufnahmen zum besagten Gig, welche die Band sehr entspannt zeigt. Es werden leichte Faxen gemacht, kleine Spielereien eingebunden, einfach mal gequatscht  und souverän gerockt. Egal ob die Gitarre eingestöpselt wird oder die Songs im akustischen Gewand dargeboten werden. Besonders gut gefallen mir die Akustikversionen von "Fare Thee Well", welches super relaxt intoniert wird, und "Tell Me How".

Notorische Nörgler werden, mit Sicherheit, das berühmte Haar in der Suppe finden und etwas beanstanden. Das ist mir aber mal so richtig egal, denn "Made In Japan" ist eine coole und lohnenswerte Release, welche mir die Abendstunden versüßt hat.

Ich hatte schon ewig nicht mehr so einen Spaß an einem WHITESNAKE LIVE - Tondokument.

Götz


Neues Deep Purple Video - Hell To Pay

Die britischen Hardrock Götter haben am letzten Freitag (26/4/13) ihr vorzügliches, neues Album veröffentlicht.

Neben dem sehr starken Material präsentieren sich DEEP PURPLE, auf "Now What?!" so spielfreudig und virtuos wie schon lange nicht mehr (Rezi folgt noch).

Hier könnt Ihr Euch den

Deep Purple "Hell To Pay" Official Lyric Video (HD) from NOW What?! 

Clip anschauen.


Viel Spaß mit dem coolen und starken Song!

Dave Evans And Nitzinger - Revenge

Band: Dave Evans And Nitzinger
Album: Revenge
Spielzeit: ca. 38 min.
Plattenfirma: Bad Reputation Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.daveevansrocks.com


WERTUNG: 8,5 von 10

Tracklist:

Control
Revenge
Shifting Sand
A Sharp Stick In The Eye
Dead Cat Smile
Where She Goes I Go
The Night We Drank The Stars
Going Back To Texas
Stay Drunk
Headache

"Je oller desto doller" 

... trifft auf den, zur klitzekleinen Selbstüberschätzung/sturer Eigenwilligkeit neigenden australischen Sänger, am besten zu. Mit fast 61 Jährchen haut Dave Evans, in Kollaboration  mit dem texanischen Gitarristen John Nitzinger (u. a. BLOODROCK, ALICE COOPER und PM), ein bemerkenswertes Rockalbum raus, welches sowohl seine, als auch die musikalischen Vorlieben des Gitarristen deutlich herausschimmern lässt. Wäre er, in der Vergangenheit, nicht so egozentrisch und dickköpfig gewesen, bestünde die Möglichkeit, dass er noch heute bei einer der größten Rockband der Welt das Mikrophon, am Kabel schwingend, über sein Haupt kreisen lassen könnte. War er aber nun einmal - vielleicht war es auch sehr gut so, denn sonst wäre Bon Scott nicht an den Job des Vokalisten bei AC/DC gekommen. Also Evans - der manchmal einfach keinen Bock auf Auftritte hatte - raus, Bon rein und es wurde Musikgeschichte geschrieben. Dave hingegen rockte anschließend mit RABBIT, THUNDER DOWN UNDER und Solo weiter, aber so richtig wollte sich der Erfolg nicht einstellen.

Die Zusammenarbeit mit Nitzinger ist eine sehr coole Entscheidung vom Ex-ATZE/DATZE Sängers gewesen, zu der man ihm nur gratulieren kann. Flitzefinger Nitzinger gehört zu den versierttesten seines Faches und dies zeigt er auch auf "Revenge" auf eine beeindruckende Art und Weise. Er entlockt seiner Sechssaitigen brettharte Riffs und beweist auch, dass er den Blues nicht nur spielt, sondern auch lebt. Leider fehlt mir jegliche Information darüber, wer für die Tieftöne und Fellbeats verantwortlich ist. Evans ist verdammt gut bei Stimme und klingt schön frisch und rotzig. Er singt schon über 40 Jahre und seine Stimmbänder haben kein bisschen gelitten.

Das Material ist eine starke und vielseitige Mischung aus straighten, kräftigen Rock und groovigen, staubtrockenen Blues. Dave und John haben sich einiges beim Komponieren einfallen lassen, so dass das Material zu keiner Zeit abgedroschen oder nach 08/15 Rock klingt. Die Songs bewegen sich auf einem recht hohen Niveau und sorgen für eine Portion Hörspaß... nein ...es ist sogar so, dass "Revenge" mächtig viel Spaß macht!

Das texanisch angehauchte "Control" zeigt vom Anfang an, wo es lang geht. Es wird, ohne Kompromisse, gleich harter, frischer Blues Rock auf den Zuhörer losgelassen. Nitzinger feuert grandiose, furztrockene Riffs los, der Bass wummert, das Schlagzeug peitscht und Evans rockt bzw. singt sich den Allerwertesten ab. Der Titeltrack verfügt über eine nette Hammond Orgel und wieder ein sensationell starkes Gitarrenspiel (siehe Clip). So richtig springt der ganz große Funken aber nicht über. Am Sänger liegt es auch nicht, da der Ex - AC/DC'ler sich stimmgewaltig und abwechslungsreich in Szene setzt. Mir fehlt das gewisse Salz in der Suppe, bei der Nummer. Straight & dirty geht es mit "Shifting Sand" weiter. Stampfender, druckvoller Hardrock mit beißenden Riffs und dreckigen Vocals. Denn mehr braucht das Gespann Evans/Nitzinger nicht, um eine Menge Hörspaß zu verbreiten. So simpel der Song auch gehalten ist, kann er zu den Highlights auf "Revenge" gezählt werden. Anschließend geht es knietief in das Blues Rock Gefilde, mit "A Sharp Stick In The Eye". Der Track grooved fast schon brutal und lässt einen sofort, mit dem rechten Fuß, mitwippen. Dave röhrt, kreischt und verpasst dem Song noch eine zusätzliche Portion dirtyness. Eine wahre SCHÖNHEIT ist das zutiefst traurige und dreckige "Where She Goes I Go". Nitzinger führt seine sechs Saiten auf einem atemberaubenden Niveau. Scharf, melancholisch und gefühlvoll serviert er uns einen beeindruckenden Ohrenschmaus, was tolle Blues-Gitarren-Technnik angeht. Einfach wunderschön. Der 61jährige Sänger glänzt mit seinem Organ, durch eine Mischung aus Schwermut und zentimeterdicken Schmutz unter den Fingernägeln. Ganz, ganz starker Stoff und neben "Shifting Sand" das absolute Highlight. "Going Back To Texas" rollt mit einem schweren, stampfenden Rhythmus alles nieder und die Gitarre setzt jaulende und einfallsreiche, wohldosierte Nadelstiche in das Geschmackzentrum des Zuhörers. Sehr stark!!. Richtige Kneipen-/Partystimmung kommt bei dem locker, flockigen "Stay Drunk" auf. Aufgelockert durch einen honky tonk Beat und dem passenden Bar-Piano, rockt sich der Song in das Herz des Rockfans. Nach dem schweren und schmutzigen Groover "Headache", welcher für mich die unwiderstehlichste und beste Gesangsperformance des Bardens beinhaltet, ist dann Schicht im Schacht.

Die beiden Veteranen liefern, mit der Zusammenarbeit, ein sehr starkes Album ab, welches erdigen, authentischen und tonnenschweren Heavy Blues Rock enthält und über die komplette Spiellänge überzeugen kann.

Dem Duo muss man den größten Respekt zollen, dass sie so ein ehrliches und grooviges Rockalbum hinbekommen haben.

"Revenge" gehört definitiv in die Sammlung jedes anspruchsvollen Rockfans!!!

Für diesen beeindruckenden Brocken haben sich die beiden "Jungs" 8,5, angenehm pieksende Kakteen wahrlich verdient!

Well done!

Götz



Mittwoch, 24. April 2013

Sodom - Epitome Of Torture



Band: Sodom
Album: Epiome Of Torture
Spielzeit: 41:04 Min.
Veröffentlichung: 26.04.2013
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Homepage: www.sodomized.de

Trackliste:


  1. My Final Bullet
  2. S.O.D.O.M.
  3. Epitome Of Torture
  4. Stigmatized
  5. Cannibal
  6. Shoot Today - Kill Tomorrow
  7. Invocating The Demons
  8. Katjuscha
  9. Into The Skies Of War
  10. Tracing The Victim


Wertung: 9 von 10

12 neue Tracks präsentieren uns Sodom mit ihrem neuen, vierzehnten Studioalbum, das Ende April via Steamhammer/SPV erscheinen wird. Warum uns aber nur zehn davon per Download zugänglich gemacht werden, bleibt wohl ein Geheimnis...gespart wird heute eben an allen Ecken. Nun denn, sprechen wir halt nur über zehn Songs...

Der Kampfmittelräumdienst aus Gelsenkirchen hat jedenfalls nix verlernt, soviel steht fest. „Inspirationen für böse Texte gibt es ja leider genug“, so der Kopf der Band Tom Angelripper. Klampfer Bernemann, Drummer Makka und eben Tom Angelripper am Bass bzw. Mikro schiessen wie gewohnt aus allen Rohren und legen dabei ein Tempo vor dass es heftigst rappelt im Karton. Zehn Tracks lang blasen Sodom Dir die Hirnrinde weg und gehen dabei verdammt stilsicher zu Werke. Der gemeine Thrash-Maniac wird Purzelbäume schlagen und dabei entzückt die geföhnte Matte schwingen...da bin ich mir ziemlich sicher. Denn eins ist mal klar: Eine geilere Kombination aus superfetter Produktion und stimmigen Songs haben Sodom in dieser Form seit Agent Orange nicht mehr hingelegt, wenn überhaupt. Ich suche bewusst keine Songs heraus, denn letztlich klingen sie alle gleich. Sorry...gleich geil. 

Tom Angelripper röhrt sich das Zäpfchen aus der Kehle, Bernemann produziert ein dermaßen fettes Gitarrenbrett dass man die Holzwürmer drin husten hört und Trommler Makka hält mit seiner Schießbude das Ganze zusammen und verzichtet dabei erfreulicherweise auf Duracell-Drumming, Doublebass zwar an allen Ecken und Enden, aber eben nicht ohne Unterbrechung. Überhaupt wird schnell klar warum Sodom heuer so gut gefallen. Bei aller Härte und Geschwindigkeit kommen immer mal wieder vorsichtige Melodiebögen als auch technische Finessen um die Ecke und fräsen sich ins Oberstübchen um dort zu bleiben. So macht Heavy Metal Spaß.

Der Dank geht auch an Produzent Waldemar Sorychta, der supersauber gearbeitet hat. Wir haben es bei Epitome Of Torture mit einer Platte mit sehr hohem Wiedererkennungswert zu tun, die uns Hartwurstfans ganz sicher noch viel Spaß bereiten wird. 




An zwei Songs komme ich dann aber doch nicht vorbei. Zum einen Katjuscha, bei dem es inhaltlich natürlich wieder um Angelrippers Faszination für Kriegsgeschehnisse jeglicher Art geht, hier im speziellen um den russischen Raketenwerfer, der nach dem gleichnamigen harmlosen Volkslied benannt worden ist, worüber Angelripper sich halt empört. Sodom machen einen tollen Song draus, auch wenn sie das Thema im Jahre 1990 (Stalinorgel, Better Off Dead) ja eigentlich in ähnlicher Form bereits verwurstet hatten, was soll's.

Zum zweiten Tracing The Victim, eine etwas langsamere Nummer, die trotzdem voll abgeht und die ganze Qualität der Band bestens wiederspiegelt. Die rohe Energie und Kraft mit der Sodom auch 27 Jahre nach ihrem Debut noch zu Werke gehen ist schon sensationell. Die drei gesetzteren Herren (sorry) verstehen es halt mit ihrer Kraft zu haushalten, was die Sache so wertvoll macht. So kommen nicht nur in dieser Nummer wichtige Details zum Vorschein, z.B. immer wieder Bernemanns tolle Gitarrenarbeit oder auch Makkas wuchtige Schlagzeugarbeit. 

Letztenendes fällt es mir nicht sehr schwer die Höchstnote zu ziehen. Allerdings abzüglich eines Punktes für die Tatsache dass hier eben nichts revolutionär-Neues auf den Tisch kommt, sondern Altbekanntes, wenn auch auf allerhhöchstem Niveau.

Bleiben 9 fette Punkte für mein persönliches Metal-Highlight des noch kurzen Jahres. Danke Sodom

Bernd Fischer

Sonntag, 21. April 2013

Tracer - El Pistolero





Band: Tracer
Album: El Pistolero
Spielzeit: 50 Minuten
Plattenfirma: Mascot Records / Rough Trade
Veröffentlichung: 26 April 2013
Weltweites Netz: http://www.tracer-band.com 

Wertung: 8 / 10
  
Trackliste:

1. El Pistolero
2. Lady Killer
3. Dirty Little Secret
4. Dead Garden
5. Ballad of El Pistolero
6. Santa Cecilia
7. Wolf in Cheap Clothes
8. Scream in Silence
9. Hangman
10. Manic For Ya
11. There’s A Man
12. Until The War Is Won  
13. Now I Ride

Tracer sind:
Michael Brown, Gitarre, Vocals
Dre Wise, Drums
Jett Heysen – Hick, Bass

Ich hatte die 3 australischen Wüstensöhne im Vorprogramm von Black Label Society gesehen und war etwas baff und geplättet von deren kraftstrotzender Präsenz, überzeugte mich das Trio Tracer an diesem Abend sogar mehr noch als Zackky Wyldles Totenschädel – Metal,  sodass ich dann  am Merchandise den ersten Longplayer der Band:  “Spaces In Between“ erwarb. Und diese Maßnahme nicht bereute. Schlagzeuger Dre sagte unlängst: Die Leute kommen, um uns live zu sehen, doch sie bekommen noch etwas anderes, das gewisse Extra. Sie merken, wie viel harte Arbeit in den Songs steckt. Für drei Leute machen wir einen Haufen Lärm auf der Bühne.“

Nun also liegt die, von keinem geringeren als Mastermind Kevin Shirley produzierte, etwas konzeptionell angelegte Desperado – Saga vor.  Man schnupperts schon am Output und an den Songtiteln: mächtig viel Pulverdampf, furziger Wüstenwind, karge rötliche Felsformationen und ausgebleichte Bisonschädel sind die visuellen Komponenten der nächsten 50 Minuten. Die Stoner - Pistolenbande rollt schwer stampfend über uns hinüber, mit harten kantigen Gitarren - Argumenten operierend und mächtig viel Blei in den Stiefeln. Outlaws, we take no Prisoners, mein Freund. Lyrics von zusammenfassender Western – Prosa wie in dem 12. Titel „ Until The War is Won“, dessen Inhalt ein textliches Credo abgibt. Die Gitarrenarbeit  von Bandgründer Michael Brown bedient sich selten ausufernder Solobeiträge, wuchtige Riffs sind archaisch verteilt aber von zwingender Dominanz, verästeln sich nur gelegentlich, bummeln nur wenig auf Nebenschauplätzen rum und kehren nach kurzem Ausflug stets zu einem geraden Wegstück zurück. Immer im Midtempo. Dies führt zwangsläufig zu ein wenig Monotonie, aber, je nun, dies ist den Genre des Stonerrock wohl sicher grundsätzlich zuzuorten, wobei und das macht es wohl bei Tracer aus, die Bruderschaft zum Powerrock gelegentlich wie eine freundschaftliches Pflänzchen mit nem Schuss gut abgelagertem Mezcal begossen wird. Natürlich mit Wurm.





Jett Heysen ist eine Neubesetzung am Bass für den ausgeschiedenen Leigh Brown, seine drückenden Linien sorgen dafür, das “El Pistolero“ den notwendigen Tiefgang und fundierten Basiskorpus erhält, sehr verdichtend gespielt, klingt manchmal  klein wenig nach dem guten alten Geezer Butler.
Die Platte erreicht qualitätsmäßig ihren Zenit mit den beiden großartigen Dampfhämmern “ Wolf in Cheap Clothes“  dem sich  anschließenden “Hangman“, dem sehr ölfleckigen “Maniac For Ya“ und der Flagge zeigenden Powerhymne "There`s A Man“. Und Abspann und der famose finale Ritt in den Sonnenuntergang: “Now I Ride“.

Die Band hatte von der Presse in letzter Zeit etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten, Vergleiche zu Soundgarden und Queens Of The Stone Age gaben Michael Brown Anlass zu diesem Statement: „Ich liebe diese Bands, also sehe ich es eher als ein großes Kompliment, ärgern würde ich mich nur, wenn uns jemand mit Justin Bieber vergleichen würde. Aber ich glaube nicht, dass das passieren wird…“.
Nee, das glauben wir jetzt auch nicht. Aber wer zum Geier war noch mal Justin Bieber?

Stephan Schneider

Mittwoch, 17. April 2013

Volbeat - Outlaw Gentlemen & Shady Ladies

Band:Band: Volbeat
Album: Outlaw Gentlemen & Shady Ladies
Spielzeit: 58:36 min

Plattenfirma: Vertigo/Universal
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.volbeat.dk/




WERTUNG:  8,5 von 10

 


Tracklist:

1. Let’s Shake Some Dust

2. Pearl Heart

3. The Nameless One

4. Dead But Rising

5. Cape Of Our Hero

6. Room 24 (featuring King Diamond
)
7. The Hangman’s Body Count

8. My Body

9. Lola Montez

10. Black Bart

11. Lonesome Rider (featuring Sarah Blackwood
)
12. The Sinner Is You

13. Doc Holliday

14. Our Loved Ones




Vor der Review muss ich erst einmal ein Outing von mir geben. Ich habe bis zum Hören der (physisch als CD - WOW!) vorliegenden Advance-copy der neuen Volbeat noch keinen einzigen Song der dänischen Truppe (zumindest nicht bewusst) gehört. Das kann aber durchaus von Vorteil beim Rezensieren sein, denn man geht an sich ohne jegliche Erwartungshaltung ans Hören. 

Ein bisschen Internetsurfen zur EInstimmung schadet aber trotzdem nicht und so spuckt Wikipedia folgendes aus:  

"Volbeats Stil ist eine Mischung aus Metal, Rock'n'Roll, Punkrock, Country und Blues und wird häufig in Anlehnung an Elvis Presley als „Elvis-Metal“ bezeichnet.


Elvis Metal? Was soll das denn sein? Dass die Truppe mittlerweile Mega-Erfolg hat ist selbst mir nicht entgangen, so wird anno 2013 das Rock im Park/Ring Festival als Headliner beehrt. Dann mal rein mit der CD in den Player und auf gehts.

"Let's Shake Some Dust" ist ein western-mäßiges Intro, dass auch als Soundtrack zu Django funktionieren würde. "Pearl Heart" ist dann ein schön kommerzieller Mitgröhlsong. Die Stimme erinnert mich etwas an James Hetfield wenn er "clean" singt. Klasse Song - so kann es weitergehen. 

"The Nameless One" ist eher ein langweiliges Stück Musik, das mich zu arg an Nickelback erinnert, was nie ein gutes Zeichen ist. Etwas zu "shalala"-mäßig wie ich finde. Und auch der Refrain ist irgendwie kein zündender. "Dead But Rising" macht dies aber locker wieder wett, ein herrlich treibender Song, der nichts zu Wünschen übrig lässt und auch schön metallisch daherkommt. First Class!
"Cape Of Our Hero" stellt eine eher ruhigere Nummer dar , aber durchaus gutklassig und atmosphärisch, die Jungs wissen jedenfalls, was eine gute Melodie ist und die Produktion von Gitarrenneuzugang Rob Caggiano (Ex Anthrax) und Volbeat ist auch schön transparent ohne aber die nötige Härte vermissen zu lassen.
"Room 24" ist für mich das Highlight der Platte. Hier gibt sich der dänische Landsmann King Diamond die Ehre an den Stimmbändern, der den Track auch mitgeschrieben hat. Das Stück hat sowohl leichte Prog- als auch schöne Metal-Anklänge. Ein Track mit "Wow"-Faktor!
"The Hangman's Body Count" ist dann wieder langsamer, hat aber eine tolle Atmosphäre, die auch einem Western entspringen könnte. Ebenfalls ein klasse Track. 
"My Body" hat das Wörtchen "Hit" von oben bis unten auf seine Fahne geschrieben, das Stück ist einen Hymne par excellance und dürfte auf den kommenden Konzerten sicherlich gut abgehen. "Lola Montez" geht in eine ähnliche Richtung, zwar wieder  etwas Nickelback-poppig aber durchaus mit Klasse. 
"Black Bart" würde ich als Speedhymne meets Country meets Metal bezeichnen, an der Wiki-Definition oben scheintt ja wirklich was dran zu sein. Auf "Lonesome Rider" ist die Alternative-Country-Ikone Sarah Blackwood im Duett zu hören, der Track ist zwar fast schon als "Country-Pop" zu bezeichnen, hat aber Charme und könnte bei entsprechendem Airplay durchaus ein Sommerhit werden. Mit "The Sinner Is You"  folgt eine eher traurige Midtemponummer, die nicht ganz so mitreisst. Bei Doc Holliday ist das Banjo im Chorus das Highlight eines mit Metallica-Riffs durchtränkten flotten Tracks. 
Mit "Our Loved Ones" endet meine offizielle Volbeat -Entjungferung und auf die Frage "wie war es" würde ich ganz klar antworten "gelungen und vielversprechend". Der Erfolg der Truppe ist nachvollziehbar und "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" wird sich sicherlich wie geschnitten Brot verkaufen. Jetzt muss ich mir doch glatt noch ein paar ältere Scheiben der Band besorgen.
Dank auch an Universal bzw. die Promotion Werft, die uns kleines Blog-Webzine immer mit physichen Cds beliefert und nicht nur mit Downloads abspeist oder - wie erst kürzlich bei einem bekannten Opernprojekt aus Fulda geschehen - gänzlich ignoriert. Natürlich hat dies keine  EInfluss auf die WErtung denn ungeachtet dessen ist die neue Volbeat eine gelungene CD und lockerst 8,5 Punkte wert. Die Truppe macht Laune!


Martin

 




 

Dienstag, 16. April 2013

Cult Of The Fox - Angelsbane




Band: Cult Of The Fox
Album: Angelsbane
Spielzeit: 47:45 min.
Plattenfirma: Rock It Up Records 
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.facebook.com/cultofthefox


WERTUNG: 7,5 von 10


Trackliste:

01. Angelsbane
02. Nine Ones
03. Upon The Throne Of Skulls
04. Rising Flames
05. Ready For Eternity
06. Winter Came Silent
07. Black Magic
08. My Wrath Unleashed
09. The Fire
10. The Divine Kill

Line-up:
Daniel Fritze - Drums
Peter Svensson - Bass and backing vocals
Erika Wallberg - Guitars
Magnus Hultman - Lead vocals


Heute gibt es mal wieder einen Schweden-Happen aus dem wohl unerschöpflichen Pool skandinavischer Bands.

Cult Of The Fox“ gründeten sich 2007 und hatten bis zum Jahre 2011 einige Demos veröffentlicht. Im Jahre 2011 nahmen sie dann ihren ersten Longplayer “ A Vow Of Vengeance“ auf, welcher auf durchweg positive Kritiken im Metal-Lager stieß.

Mit dem nun 2. Album “Angelsbane“ gilt es nun diesen ersten positiven Eindruck zu bestätigen.
Das 10-Track-Album enthält eigentlich keinen wirklich schwachen Song. Neben wirklich schnellen Songs wie “My Wrath Unleashed“ und “The Divine Kill“ spielt sich vieles im Midtempo ab. Mit “Winter Came Silent“ ist auch eine Ballade enthalten.

Etwas ungewöhnlich für eine Metalband ist, das die Gitarrensaiten von einer Frau, Erika Wallberg“ gezupft werden. Unterstützung an den Guitars findet sie auf “Angelsbane“ von einigen Gastgitarristen als da wären, Christian Lindell (PORTRAIT), Kenneth Jonsson (TAD MOROSE, TORCH) und Mattias Nilsson (SOILWORK).

Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, aber durchaus prägnant, ist der Gesang von Magnus Hultman, der dem Quartett dadurch allerdings einen deutlichen Wiedererkennungswert verleiht.

Das Songwriting kann man als durchaus konservativ beschreiben, was aber überhaupt nicht negativ gemeint ist. Irgendwie muss ich bei “Angelsbane“ immer an IKEA denken. So, wie das schwedische Möbelhaus, so liefern hier auch “Cult Of The Fox“ solide, aber einfache Qualität ab.

Als Fazit bleibt unterm Strich ein durchaus hörbares Album in meinen Gehörgängen ohne jedoch höhere Ansprüche zu erfüllen.

Als Anspieltip nenne ich hier mal “Ready For Eternity“ und “The Divine Kill“ !!!


Oldwoodstock

Freitag, 12. April 2013

D-A-D - Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark (Deluxe Edition)

Band:Band: D-A-D
Album: Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark (Deluxe Edition)
Spielzeit: CD 1: 50:31 min. // CD 2: 76:45 min.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.d-a-d.com

WERTUNG: Sehr lohnenswert für alle Rock / D-A-D Fans!!

Tracklist:

CD 1:
1. A new age moving in
2. I want what she´s got
3. The end
4. Fast on wheels
5. The place of the heart
6. Last time in Neverland
7. Breaking them heart by heart
8. We all fall down
9. Wild things in the woods
10. Can´t explain what it means
11. Drag me to the curb
12. Your lips are sealed

CD 2:
1. I want what she´s got (acoustic)
2. The end (acoustic)
3. A new age moving in (acoustic)
4. Last time in Neverland (acoustic)
5. The place of the heart (acoustic)
6. A new age moving in (live)
7. Jihad (live)
8. The end (live)
9. Everything glows (live)
10. Ridin´ with Sue (live)
11. Monster Philosophy (live)
12. We all fall down (live)
13. Last time in Neverland (live)
14. I want what she´s got (live)
15. God´s favorite (live)
16. The place of the heart (live)

Mickey, Donald und Pluto auf, auf ... springt in Eure Boots und zieht Euch Eure Lederjacken über ... denn es darf wieder gerockt werden!
Das "danish dynamite" Quartett meldet sich, nach dem Labelwechsel (jetzt AFM), mit der Deluxe Edition des bockstarken "Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark" Albums zurück. Die 2011'er Veröffentlichung wurde um einen Silberling erweitert und zeigt die Binzer Brothers, Stig Pedersen und Laust Sonne von ihrer Akustik bzw. Live - Seite. Das reicht vollkommen aus, um Disneyland in ein Tollhaus zu verwandeln und die Fanbasis zu begeistern.

Der elfte Longplayer von D-A-D hat jetzt 1 1/2 Jahre auf dem Buckel und jeder Rockfan, der etwas von sich hält, hat die 12 Nummern umfassende Scheibe schon im heimischen Regal stehen. Neben "No Fuel Left For The Pilgrims" (1989) und "Riskin’ It All" (1991) gehört, dieser kraftstrotzende Hardrock-Brocken, zu den besten Veröffentlichungen der dänischen Power-Formation. Die Herren bieten eine energiegeladene Mischung aus catchy Ohrwürmern, leicht bluesigen Tönen und kernigen Hardrock. Zu den absoluten Higlights zählen: der groovige Opener "A New Age Moving In", die Rock Hymne "I Want What She's Got", das grandiose und eingängige "Fast On Wheels" und der mitreißende Rock-Dampfhammer "Drag Me To The Curb". Wer das Album besitzt, wird mir beipflichten das - bei diesen Nummern - Rockmusik der absoluten Eliteklasse geboten wird.

DIE HARD Fans sollten trotzdem nicht sofort losrennen und sich das edel aufgemachte Teil besorgen, denn sonst könnten sie ein wenig enttäuscht werden. Disco Nummero Dos ist nichts anderes als die "Live Shots" (Buch) Beilagen "The Campfire Favorites EP" + "Home Alive" und für D-A-D "Alleshaber" daher weniger interessant. Für alle Fans, die weder das Buch noch Akustik/Live Aufnahmen besitzen, ist die Deluxe Edition hingegen sehr empfehlenswert!

Der "Disneyland Schrecken" liefert die Albumsongs "I Want What She's Got", "The End", "A New Age Moving In", "Last Time In Neverland" und "The Place Of The Heart" in einem erfrischenden und coolen Gewand ab. Die Tracks sind mit einem frechen, folkigen- und/oder country-lastigen Touch versehen worden und zeigen die Band nicht weniger rotzig rockig, als auf den regulären Scheiben.

Die Livetracks bieten dem Fan alles was er von einer D-A-D Performance erwartet. Hier wird gerockt/gegroovt, pure Energie auf das Publikum abgefeuert und sich, bis zum letzten Schweißtropfen, total verausgabt. Jesper ist bestens bei Stimme und die restlichen 3 Bandmitglieder agieren gewohnt souverän und präzise und über den Sound kann man nicht klagen. Neben einigen neuen Nummern kommt natürlich auch, der "No Fuel Left for the Pilgrims" Classic, "Jihad" zu Live-Ehren.

D-A-D und Rockfans, welche weder "Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark" noch "Live Shots" besitzen, sollten bei der Deluxe Edition unbedingt zugreifen, denn neben dem erstklassigen Studio-Output bietet sie eine Menge kurzweilige und erstklassige Unterhaltung.

Sehr feines Teilchen!!!

Als kleines ""Zückerchen" gibt es hier den Clip zu "We All Fall Down".

Götz


Donnerstag, 11. April 2013

Vicious Rumors - Electric Punishment

   
Band: Vicious Rumors
Album: Electric Punishment
Spielzeit: 48:07 Minuten
Veröffentlichung: 29.04.2013
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Homepage: www.viciousrumors.com

 

Wertung:  7,5 von 10


Tracklist: 
  1. I Am The Gun
  2. Black X List
  3. Electric Punishment
  4. D - Block
  5. Escape ( From Hell)
  6. Dime Store Prophet
  7. Together We Unite
  8. Eternally
  9. Thirst For A Kill
10. Strange Ways 
  Geoff Thorpe hat in seiner lange andauernden Karriere mit Vicious Rumors auch schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Einerseits Erfolge in Form von Majordeals und kurz vor dem absoluten Durchbruch stehend (der leider jedoch nie geschafft wurde), andererseits Besetzungswechsel ohne Ende, Todesfälle (Carl Albert R.I.P.) und manche Touren, bei denen das Gitarrengenie vor einer zweistelligen Zahl im Publikum auftreten musste. Umso mehr sind  dem Stehaufmännchen Geoff die kürzlichenErfolge zu gönnen, insbesondere das letzte Album "Razorback Killers" sorgte doch für einiges Aufsehen und hatte lange andauerndes Touren zur Folge, mit Auftritten auch bei Großveranstaltungen wie der "70.000 Tons of Metal" Show. Diesmal wurde sich nicht wieder so lange Zeit gelassen mit einer Veröffentlichung und auch die Bandbesetzung blieb weitgehend unverändert. Zudem geben sich auf dem neuen Silberling hochrangige Gäste wie Night Rangers Brad Gillis oder Marc McGhee auf den Äxten die Ehre.Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Vicious Rumors liefern auf ihrem 11ten Studioteil US-Metal traditioneller Prägung, die Produktion könnte für diese Art von Mucke kaum besser sein und Geoff Thorpe gehört zu den flinkesten und gleichzeitig virtuosesten Gitarristen seiner Zunft. Wo andere sinnlos dahershreddern sind bei ihm bei aller Schnelligkeit immer klare Melodielinien bei den Soli zu erkennen, man merkt, dass er gewaltig was drauf hat.Wie sind nun die Songs ausgefallen ? Nicht durchgehend Treffer muss man sagen, aber weitgehend alles im grünen Bereich. Sei es nun der flotte Opener "I Am The Gun" oder das irre schnelle "Black X List", es bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Der Titeltrack ist eher schleppender Natur und langsam vor sich hin rockend, was aber bei der Vielzahl an pfeilschnellen Tracks für willkommene Abwechslung sorgt. "D-Block" ist eine weitere Speedgranate ehe "Escape From Hell" nahezu schon als Ballade zu bezeichnen ist, die Nummer nimmt erst im letzten Drittel an Fahrt auf.  "Dime Star Prophet" ist eine wohltuende Powerhymne mit guten Refrain, man muss sowieso bemerken, dass die Scheibe recht gut ins Ohr reingeht und die Songs hängenbleiben, nicht immer Usus im US-Metal-Dschungel. Mit "Together We Unite" ist dann sogar eine Mitgrölnummer im Stil von Priests "United" oder mancher Manowar-Hyme vertreten, wobei hier aber schon sehr arg in die Klischeekiste gegriffen wird."Eternally" ist für mich der einzige echte Ausfall der Scheibe, es plätschert ziemlich vor sich hin und geht irgendwie in Richtung Nirgendwo. "Thirst For A Kill" kann da nur bedingt wieder Boden gutmachen, nicht schlecht aber auch eher im unteren Bereich der Songs auf "Electric Punishment" anzusiedeln. Zum Schluss gibt es mit "Strange Ways" noch eine Coverversion der nicht allzubekannten Kiss-Nummer "Strange Ways" (von "Hotter Than Hell"), die durchaus als gelungen einzustufen ist. Und schon ist die Scheibe wieder vorbei. Geschmackssache ist für mich die Stimme von Brian Allen, der mit manchmal etwas zu arg schreit anstatt zu singen.Dass er trotzdem ein Guter ist zeigt er in den (wenigen) ruhigen Passagen der Scheibe.Alles in allem ein gelungenes Stück Musik, welches US-Metal-Freunden gehörig Laune bereiten wird. Zwar nicht durchgehend mit Knallersongs ausgestattet, ist mir "Electric Punishment" lockere 7,5 Punkte wert. Vicious Rumors -Fans greifen eh blind zu und können dabei nichts falsch machen. 

 


Mittwoch, 10. April 2013

Danny Bryant - Hurricane




Interpret: Danny Bryant
Album: Hurricane
Spielzeit: 44:13 Minuten
Veröffentlichung: 19.04.2013
Plattenfirma: Jazzhaus Records
Homepage: www.dannybryant.com

Wertung: 9 von 10

Tracklist:

  1. Prisoner Of The Blues
  2. Greenwood 31
  3. Can't Hold On
  4. Hurricane
  5. Devil's Got A Hold On Me
  6. I'm Broken
  7. All Or Nothing
  8. Losing You
  9. Painkiller

Freunde...das kennt ihr oder ? Ihr packt ein Album aus und kaum dass die jungfräuliche Scheibe rotiert, seid ihr sowas von hin und weg. So geht mir das momentan mit Hurricane, der neuen Langrille des britischen Gitarristen und Songwriter Danny Bryant. Das Blues-Schwergewicht bringt mittlerweile eine brutale Qualität auf den Plattenteller dass man sich verwundert die Augen reiben darf. Sound als auch Songwriting, insbesondere aber die fesselnde Mixtur aus harten Bluesrockern und sanften Rockballaden haben es gewaltig in sich.

Bryant, Papa Ken am Bass und Trevor Barr an den Trommeln legen mit dem harten Einsteiger Prisoner Of The Blues und dem darauffolgenden, nicht weniger kraftvollen Greenwood 31 geschickt eine falsche Fährte. Dann plötzlich wirft man den Anker und vollzieht die Kehrtwende, sanfte Pianoanschläge, Bryants melancholische Stimme und natürlich seine singende Leadgitarre werden den einen oder anderen Hörer garantiert verwundern. Nein...Bryan Adams ist weit entfernt, zumindest geographisch. Aber ganz ehrlich, es werden durchaus Erinnerungen wach an Chartrocker wie Adams und Co. ohne aber deren Pop-Appeal zu erreichen. Danny Bryant bleibt sich selber treu, und deshalb "verzeiht" ihm sicher so manch einer die vierte Nummer. Denn der Titelsong ist ein hochinfektiöser Ohrwurm der mir seit Tagen schon nicht mehr aus dem Kopf geht, weil er schon fast unverschämt gut ist. Ich ziehe den Hut vor soviel Eiern, denn jeder weiss wie empfindlich die Bluesgemeinde auf allzu kommerzielle Frühlingsboten reagieren kann. Verrat am Blues kann und will ich nicht ansatzweise erkennen, im Gegenteil, was kann einer Musikrichtung besseres passieren als dass einer wie Danny Bryant daherkommt und zeigt wie locker und leicht, trotzdem aber intensiv und ehrlich diese sein kann ???

Das galoppierende, an ZZ-Top's La Grange erinnernde Devils Got A Hold On Me steuert den Hurricane alsbald wieder in die gewohnte Richtung. Furztrocken und stilsicher zeigt das Powertrio was es kann. Bryant dominiert die Nummer zwar mit einem feinen Solo, doch das Ganze funktioniert eben nur mit einer tighten Rhytmusgruppe im Rücken, was ja hier der Fall ist. Mit dem atmosphärisch-langsamen Slow-Blues I'm Broken setzt sich Bryant dann ein weiteres Denkmal. Ich kann mir nur schlecht vorstellen wie jemand an der Magie dieser Nummer vorbeikommt. Bryant gibt hier den Liebeskranken mit gebrochenem Herzen und man ist versucht dem armen Kerl ein Taschentuch zu reichen damit er seine salzigen Tränen hinfortwischen kann. What a pleasure Mr.Bryant...

Und als ob es immer noch nicht gut wäre, setzt der Mann mit All Or Nothing noch einen obendrauf. Die Nummer hat einen derartig unverschämt-stimmigen Chorus dass mir ganz anders wird. Ich will die Scheibe wieder und wieder auflegen aber was erzähle ich da...Losing You läuft bereits und jetzt toppt Bryant sich selber. Die Elektrische schwebt nun über dem Hörer und singt ihr selig Lied. Ich liege derweil geschwächt auf dem Rücken und huldige einem dreiviertelstündigen britischen Geniestreich. 

Fakt ist natürlich dass eingeschworene Blues-Puristen ab hier ins Essen reihern...sollen sie doch. Ich liebe Hurricane auch für seine Balladen, denn auch Schmonzetten verströmen höchste Hörgenüsse wenn sie gut sind und mehr als die hier dargereichte Qualität brauche ich nicht. Da ist es mir dann auch verdammt nochmal egal was der Rest der Welt sagt. Geil bleibt geil.

Painkiller, der Ausstieg aus einem höchst erregenden Klassealbum, geht nochmal intensiver ran. Nach verhaltenem Einstieg in die Nummer spielt sich Danny Bryant sich noch mal in einen letzten Rausch und schafft es erneut mich zu fesseln. Ein Sieg auf ganzer Linie.

Einen einzigen Punkt ziehe ich ab für die Tatsache dass Hurricane das eine oder andere Mal an bereits dagewesene Momente anderer Künstler erinnert, und somit wohl keinen Preis für die Kategorie "Originalität" bekommen wird. Neun FETTE Punkte sind mir der hochwertige Rest aber auf jeden Fall wert. 

Und weils so schön war gleich nochmal...




Bernd Fischer



















Kingdom Come - Outlier

Band: Kingdom Come
Album: Outlier
Spielzeit: 43:03 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.lennywolf.com

 
WERTUNG: 9 von 10

Tracklist:

1. God Does Not Sing Our Song 04:05
2. Running High Distortion 04:14
3. Rough Ride Ralleye 04:35
4. Let The Silence Talk 03:29
5. Holy Curtain 03:59
6. The Trap Is Alive 04:41
7. Skip The Cover And Feel 03:37
8. Don`t Want You To Wait 04:31
9. Such A Shame 03:18
10. When Colors Break The Grey 05:03

Ohne Wenn und Aber ... Lenny Wolf hat mit dem KINGDOM COME Debüt und "In Your Face" zwei absolute Rock-Classic's abgeliefert und die internationale Szene mitgeprägt. Auch wenn nicht alle, der späteren Outputs, so wohlwollend aufgenommen worden sind - aufgrund der modifizierten/modernen, musikalischen Ausrichtung -, ist der Band-/Project Kopf zu den wichtigsten nationalen Vertretern des harten Rocks zu zählen. Der Mann zieht konsequent seine Vorstellung, von Rockmusik, durch und das schon seit mehreren Dekaden. Sein letztes Werk "Magnified" liegt ganze 4 Jahre zurück und nun meldet er sich mit einem neuen, sehr interessanten, Silberling zurück. Wolf ist fasziniert von maschinellen bzw. elektronischen Tunes und lässt sie wieder geschickt, in seine Kompositionen, mit einfließen. Er hört privat sehr gerne NIN und DEPECHE MODE, tüftelt mit Keyboards bzw. Samples und sein Herz hängt am Hardrock. Kann das funktionieren? Im Falle von "Outlier" funzt es sogar prächtig!

Das KINGDOM COME heute nichts mehr mit der Ende '80er Formation am Hut hat, ist schon seit langem bekannt. KC waren und sind immer Lenny's Baby gewesen und so ist es auch auf dem aktuellen Album. Der Sänger/Musiker/Songwriter hat, fast im Alleingang, das Album eingespielt und produziert. Nur bei den Sologitarren war ihm Kollege Eric Förster behilflich. Das die Drums aus der Konserve kommen, war schon bei den letzten VÖ's kein Geheimnis und so greift er auch, beim neuen Werk, auf dieses Hilfsmittel zurück.

Und trotz der modernen Zutaten ist "Outlier" ein waschechtes Rock Album geworden, welches über 10 exzellente Nummern verfügt und durch Wolf's phantastischem Gesang, zu den Highlights, seiner Solokarriere, zu zählen ist. Er besinnt sich immer wieder auf seine Wurzeln und verbindet, die klassischen Rockelemente, mit modernen Ansätzen. Die Kompositionen sind meistens tragend/im Midtempo gehalten, versprühen ein intensives Gänsehaut-Feeling und zeigen den Songwriter von seiner äußerst kreativen Seite. Obwohl beim Tempo weniger variiert wird, überzeugt jeder einzelne Track durch durchdachte, aufwendige, teilweise hymnenhafte und abwechslungreiche Arrangements.

Wolf ist ein Zauberer, der es gänzlich versteht, Emotionen, beim Zuhörer, auszulösen. Dies gelingt ihm schon mit dem wahnsinnig dichten und atmosphärischen Opener "God Does Not Sing Our Song". Eine wunderschöne Melodie trifft auf ein gefühlvolles und dennoch hartes Gitarrenspiel, Keyboard Samples hauchen einen mystischen Hauch ein und die druckvollen, treibenden Schlagzeug(Samples???) geben dem Song einen Extrakick. Lenny setzt sein Organ sehr vielseitig ein und zieht, den Zuhörer, in seine Gefühlswelt. "Running High Distortion" ist flotter und mit einem treibenden, düsteren Grundrhythmus ausgestattet. Der Song verfügt über ein hartes Riffing und einen, fast schon, futuristischen Chor, welcher mit den spacigen Keyboard Tunes harmonisiert. Danach muss ich mir vor Verwunderung die Ohren reiben, denn Wolf taucht in die Welt des Trance ein und paart diesen mit knallharten, eiskalten Gitarren und einer maschinell/industriell anmutenden Bass-Schlagzeug Kombination. Daraus resultiert die, durchaus tanzbare, Hymne "Rough Ride Ralleye". Man kann sich dieser zauberhaften Konstellation kaum entziehen. Klassisch und straight ist "The Trap Is Alive" ausgefallen und erinnert, am ehesten, an seine glorreiche Vergangenheit. Stampfend und bluesy wird "Skip The Cover And Feel" dargeboten. Die getragene Melodie, der Refrain-Part und die Gitarrenarbeit sind einfach Zucker. "Such A Shame" ist ein kernig, hart groovender Midtempo-Rocker und Wolf klingt verdächtig nach David Coverdale (WHITESNAKE).

"Outlier" ist ein sehr, sehr intensives, abwechslungsreiches, modernes und vor allem gutes Tondokument geworden, welches sich aufgeschlossene Musikliebhaber beschaffen sollten.

KINGDOME COME/Lenny Wolf hat mich, mit dieser erstklassigen Leistung, zutiefst beeindruckt und überzeugt!

Hört rein, lasst Euch begeistern und verzaubern.

Von mir gibt es wohlverdiente, starke 9 Punkte.

Götz

Montag, 8. April 2013

Laneslide - Flying High

Band: Laneslide
Album: Flying High
Spielzeit: 48:18 min.
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.laneslide.com/

WERTUNG: 8 von 10

Tracklist:

1. Flying High
2. Hangin' Out Here
3. You Can Make It
4. River Of Love
5. Dancing Girls
6. Understand
7. Self Control
8. Look The Other Way
9. Your Fight
10. Washed Away

Das ist ja das reinste Ehemaligen-Treffen! Schon als ich mir das Booklet ansah, sprangen mir die Namen/Gesichter von Membern bekannter Melodic-/Hardrock Formationen entgegen und ich merkte, wie eine leichte Spannung bzw. Neugier in mir aufkam. Noch einmal las ich mir die Namen der Protagonisten durch und ohne einen einzigen Ton gehört zu haben, stand für mich fest, dass dieses Album einfach gut sein würde.

Nachdem ich mir einen leckeren Kaffee aufgebrüht hatte, schmiss ich den Player an und gönnte mir, mit "Flying High", eine 50 minütige Rock-(Flug-)Session. LANESLIDE ist ein internationales All-Star-Project, welches sich dem melodischen Hardrock widmet. Und dies machen die Herren Musiker einfach gewaltig gut. Meistens besteht bei solchen Project-/Band Konstellationen die Gefahr, dass eventuell nur ein oder maximal zwei Musiker für das Songwriting verantwortlich ist/sind, aber das trifft bei den gestandenen Hardrockern nicht zu. Die meisten Songs sind als Einheit komponiert worden und das macht den Unterschied zwischen LANESLIDE und vielen ihrer Kollegen aus. Hier sind Musikerideen geflossen, es wurde sich ausgetauscht und nebenbei ist viel starkes Material auf das Papier gebracht worden. Der Silberling ist vollgespickt mit erstklassigen und catchy Melodien, grandiosen Hooklines, superbem Gesang - inklusive Refrains/Backings/Chören - und tollen Songideen.  Das ganze klingt einfach frisch und begeistert gleich beim ersten Durchlauf.

Hinter LANESLIDE verbergen sich Sänger Frank Vestry (u.a. MARCELLO-VESTRY, Ex-BURNING STARR), Gitarrist Bruno Kraler (BRUNOROCK), Bassist John Billings (RICK SPRINGFIELD und DONNA SUMMER), Tastenmann Alesasandro Del Vecchio (LIONSVILLE, HEARTLAND etc. etc. etc. und für meinen Geschmack schon viel zu überpräsent) und Schlagzeuger Dominik Hülshorst (Ex-BONFIRE). 


Obwohl man zwei erstklassige Songwriter im Line-Up hat, holte sich die Band noch weitere Unterstützung. Bobby Altvater (AFFAIR und LOVETRICK) hatte schon in der Vergangenheit mit Del Vecchio, Kraler und Hülshorst gearbeitet und trug auch zum Gelingen, der Songs, auf dem Debütalbum bei (als Gitarrist und Songwriter). Auch Michael Bormann konnten die Jungs für sich gewinnen und so ist er, bei den Backing Vocals, zu hören.

Das jeder einzelne Herr sein Instrument beherrscht steht außer Frage und so rocken sie sich mit viel Spaß und druckvoll durch die Kompositionen. Frank Vestry hat eine klare und kräftige Stimme, welche wahrlich prädestiniert, für den melodischen Hardrock, ist. Ich habe es schon mehrmals angedeutet, dass das Songwriting überdurchschnittlich gelungen ausgefallen ist, zumindest bei den meisten Tracks. Es gibt zwar zwei schwächere Nummern bzw. einen Totalausfall, einen schwächeren Song und eine völlig unnötige/verzichtbare Coverversion von "Self Control" (Laura Branigan), aber das restliche Material fängt diese Schwachpunkte ganz locker auf.

"Flying High" zeigt, gleich zu Beginn, wo der Hase lang läuft. Knackige Riffs, tolle Chöre, schmissige Melodien und Vestry's Organ sorgen dafür, dass der Opener ein richtiges Melodic Rock Feuerwerk, im Gehörgang, zündet. Der Refrain geht einfach nicht mehr aus meinem Kopf! Sehr cool und auch ein Highlight. Mit dem Midtempo Rocker "Hangin' Out Here" geht es, mit dem selben hohen Niveau, weiter. Kraler glänzt an der Gitarre und zeigt sich verspielt. Auch Del Vecchio's Keyboardspiel kann Akzente setzen. Zwar setzt er sich klar in den Vordergrund, aber er verwässert den Song zu keiner Sekunde und agiert banddienlich. Geht auch sehr fein ins Gehör. Das melodische und flotte "You Can Make It" verbreitet gute Laune, was am Gesang und den Backings liegt. Für mich, ist der italienische Songwriter und Tastenmann ein bisschen zu stark in Szene gesetzt und nimmt dem Track ein wenig an Power. Ansonsten macht die Formation alles richtig. Leicht bluesig groovt das bockstarke "River Of Love" aus den Boxen und die Gitarre/Keyboard Konstellation ist grandios aufgegangen. The Italien - Connection zeigt sich als eine perfekte Einheit, mit einem blinden Teamverständnis, bei dem Song. Allererste Sahne  sind natürlich der Vocalist und dieser (Gospel) Chor. Granate! Danach legt die Combo ein kreatives Päusken ein und verzapft, unaufgefordert, richtig großen Mist in Form von "Dancing Girls". Die Nummer ist mit klischeehaften Keyboard-Tunes überladen und auch bei den restlichen Instrumenten gilt: Not trifft auf Elend. Da steckt überhaupt kein Drive hinter und Vestry, inklusive Chor, plagt sich durch miese Lyrics und einem grottenschlechten Refrain. Da rockt das Geburtagsständchen und das Topfschlagen von fünfjährigen Kids mehr! DAS WAR ÜBERHAUPT NICHTS!!! So richtig erholt habe ich mich bis heute noch nicht! Auch "Understand" strauchelt gewaltig. Die Jungs können sich nicht entscheiden, ob sie lieber flott oder im Midtempo aufspielen sollen ... also wird im Tempo gewechselt. Wäre eigentlich als abwechslungsreich einzustufen ..., wenn der Song nicht so dermaßen banal und vorhersehbar komponiert worden wäre. Das anschließende Cover "Self Control" lockt auch niemanden hinter dem Ofen hervor. Nach 3 wirklich schwachen Darbietungen berappeln sich LANESLIDE wieder und liefern mit "Look The Other Way" und "Your Fight" zwei starke Hardrocker ab. Zum Abschluß gibt es etwas für die Herz-Schmerz-Fraktion, nämlich die Pianoballade "Washed Away". Tolles Ende!

Wer auf starken Melodic Hardrock steht, der oft an Bands wie JADED HEART und PINK CREAM 69 erinnert, sollte sich "Flying High" unbedingt auf den Einkaufszettel vermerken.
 

LANESLIDE sind sympathisch erfrischend, rocken straight ab und verfügen über einen klasse Sänger.

Wären da nicht die drei "Nullnummern", hätte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, bärenstarke 9,5 Punkte vergeben. Vielleicht beim nächsten Mal, Jungs ... ich hoffe es ja irgendwie ;-).

Das Debüt, ist trotz meines Gemeckers, richtig gut geworden und bekommt saubere 8 Punkte von mir.

Götz

Christopher Cross - A Night In Paris

Band: Christopher Cross
Album: A Night In Paris
Spielzeit: DVD ca. 97 min. // DoCD ???
Plattenfirma:
earMUSIC 

Veröffentlichung: 08.03.2013
Homepage: www.christophercross.com


WERTUNG: 8 von 10

Tracklist:

01. All Right
02. The Light Is On
03. Leave It To Me
04. Everything
05. No Time For Talk
06. When You Come Home
07. Minstrel Gigola
08. Walking In Avalon
09. Sailing
10. Never Be The Same
11. Dreamers
12. Spinning
13. I Really Don’t Know Anymore
14. November
15. Arthur’s Theme
16. Ride Like The Wind
17. Say You’ll Be Mine

Ich sehe tanzende, jubelnde und freudige Menschen ... 


nein, ich habe keine besondere Gabe, sondern schaue mir gerade den Schluss der Live DVD von CHRISTOPHER CROSS an.

Sie gehört neben zwei CD's zum ersten Live Album des erfolgreichen Musikers und unterscheidet sich von den Songs nicht von den beiden Silberlingen. Der Unterschied liegt ganz klar im Sound. Die Tonträger verfügen über einen aßtreinen und glasklaren Klang und da kann die DVD nicht ganz mithalten. Die Kameraführung ist nicht mehr als gerade so annehmbar, wirkt verschwommen und auch der Sound kommt nicht an die Qualität der CD's heran ... und trotzdem macht das Anschauen unheimlich viel Spaß!!!

CC gehört zu den erfolgreichsten Songwritern/Musikern weltweit (gewann den Grammy für den besten neuen Künstler und den Musik Oscar für den besten Filmsong - "Arthur’s Theme"), arbeitete in der Vergangenheit u. a. mit Steve Lukather (TOTO) zusammen und hatte Anfang der '80er Jahre die Mega-Erfolge "Ride Like The Wind", "Arthur's Theme" und "Sailing" (siehe Clip). Ab Mitte der '80er schwand das Interesse an seinem Westcoast Rock/Pop und er tauchte erst einmal für eine Weile ab. Zwar meldete sich Christopher Charles Geppert - so sein gebürtiger Name - sporadisch immer wieder zurück, konnte aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies gelang ihm erst 2011 mit dem Comebackalbum "Doctor Faith“.

Aufgenommen wurde "A Night In Paris" letztes Jahr, am 2. April, und bietet einen erfrischenden Querschnitt aus der ganzen Schaffensphase von Monsieur CROSS. Neben "November", "When You Come Home" und "Leave It To Me", alle vom aktuellen Album, tummeln sich die ganz großen Hits auf dem Live - Dokument.

Der Sänger/Gitarrist hat eine sehr kompetente und erfahrene Band zusammen gestellt und lässt jedem/r Musiker/in genügend Freiraum, damit diese, in Solo Performances, zeigen können, was sie alles auf der Pfanne haben. Sowohl CC, als auch seine musikalische Begleitung, sind sehr spielfreudig und präsentieren sich von einer sympathischen, fast schon schüchternen, Seite.

Mit dabei waren:

Chazz Frichtel - Bass
Kiki Ebsen - Keyboard (u. a. AL JARREAU)
Andy Suzuki - Saxophon und Keyboard
Dave Beyer - Schlagzeug (u. a. MELISSA ETHERIDGE, WILSON PHILLIPS, JOAN OSBORNE und GREGG ALLMANN)
Richie Gajate Garcia - Percussion

Der etwas rundliche Mann im schwarzen Anzug und Hut murmelt verlegen eine Begrüßung ins Mikro und konzentriert sich auf die Songs. Hier darf man wirklich kein Stageacting erwarten und ganz ehrlich, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der, etwas massige, Musiker wie ein Derwisch über die Bühnenbretter springt. Chazz Frichtel schien an diesem Abend eine hervorragend gute Laune gehabt zu haben. Neben seinem tollen Bass-Spiel und den sehr angenehmen Backings, sieht man ihn meistens, grinsend oder kleine Animationsvorführungen beisteuernd, auf der Bühne stehen.

Leider sind die Publikumsreaktionen, fast ausschließlich, eher verhalten zu nennen und das Auditorium taut erst zum Schluss, bei "Arthur's Theme" und "Ride Like The Wind", richtig auf. Beobachtet mal bitte, bei letztgenannten Song", was der Typ - im typischen Banker-Style (Gelkopf, weißes Hemd, schwarze Stoffhose und blaue Krawatte) - , am rechten, unteren Bühnenrand für eine Performance hinlegt. Da wird gehüpft, die Arme durch die Luft geschleudert und sich völlig verausgabt. Ich weiß nicht wie oft meine Freundin und ich, beim Zuschauen seiner Bewegungen, abgefeiert haben.

Die CD's haben, wie oben schon erwähnt, einen klasse Sound und die DVD kann man als unterhaltsam einstufen.

Wer es gerne auch etwas ruhiger mag und endlich die Classic's in einer Live-Version haben möchte, ist mit "A Night In Paris" sehr gut beraten.

Ich hatte echt Späßken in den Backen, beim Schauen und Hören, des Outputs und vergebe 8 Punkte.

Götz


Mittwoch, 3. April 2013

Tempesta - Unbounded

Band: Tempesta 
Album: Unbounded
Spielzeit: 42:37 min.
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.tempesta.ch


WERTUNG: 5,5 von 10

Tracklist:

Into Crazy
Crazy
The going Rate
Children of Innocents
I'll be your only one
All I ever wanted
Living Room
wait
The way you love me
Without you
I'm back feat. Manu Burkart (live)
The way it is (live)

Wenn man mich fragt, was ich mit dem Land Schweiz verbinde, bekommt der Fragende, wie aus der Pistole geschossen, die Antworten Schoki, Uhren und Hardrock. Und genau in dieser Reihenfolge. Das war mal anders, aber mit den Jahren wurde die ehemalige Nummer 1. - der Hardrock - von dem braunen Naschwerk verdrängt und das sieht man mir inzwischen auch überdeutlich an. Die einzige eidgenössische Formation, welche mich momentan überzeugt, ist SHAKRA. GOTTHARD fand ich zwar immer gut, aber ihren Zenit haben sie schon längst überschritten und bei mir zündete "Firebirth" einfach nicht. Tja, und die neue KROKUS ist einfach nur ein durchkalkuliertes und auf "Nummer-Sicher-Meisterwerk", welches mehr nach Senioren Kaffee-Treff klingt, als nach erdigen und handgemachten Hardrock.

Ob TEMPESTA diesen Umstand wieder ändern können?
Um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen: NEIN! 


Das Quartett spielt, laut Promozettel, eine Mischung aus Hardrock der Marke NICKELBACK, Southern Rock und Country. Das kann man, wenn man  der Band wohlgesonnen ist, auch so stehen lassen. Tatsächlich finden die vier Herren viel zu selten das Gaspedal und plüschen sich, bis auf wenige Ausnahmen, durch 10 Studiosongs. Aufgestockt wurde "Unbounded" auf insgesamt 12 Tracks, durch die zwei Live-Nummern "I'm Back" und "The Way It Is".

Das Songwriting ist absolut mittelmäßig und kratzt, bei mindestens 2 Songs, am Schüler-Combo-Niveau. Das Material unterscheidet sich kein bisschen von dem des US Einheitsbrei, klingt austauschbar, ideenlos und langweilt spätestens beim 2. Durchgang. Es ist schon sehr vielsagend, wenn der beste Song - und eine der wenigen Rock-Nummern - in Kollaboration, mit einem gewissen Herrn Chad Kröger, entstanden ist.

Ich weiß nicht, was für eine Strategie TEMPESTA verfolgen, denn in der Vergangenheit konnten sie mit einem wuchtigen und rockigen Sound und abwechslungsreichem Material aufwarten. Es ist fast nichts mehr von der ehemaligen Klasse übrig geblieben. Mit dem Elan von Schlafwagenschaffnern "brettern" sie die Titel durch die Boxen und schläfern den Hörer ein. Ich glaube, dass ich eher Pudding an die Wand genagelt bekomme, bevor ich mehr als 5 Songs finde, welche das Prädikat "gutwertig" verdienen.

Das, mit dem NICKELBACK Fronter, komponierte "Crazy" ist ein satter und kräftiger Song, der stark an die US Boys erinnert, aber sehr kernig abgeht und einen guten Eindruck hinterlässt. Der druckvolle Midtempo Song "The Going Rate" verfügt über eine angenehme Gesangsperformance und einem einprägsamen Refrain. Mit einigen Abstrichen kann auch noch "The Way You Love Me" gefallen. Hier agieren TEMPESTA wieder mit mehr Biss und die Gesangs-/Refrain Parts gehen angenehm ins Ohr. Aber man merkt anhand des Songarrangements, wie ideenlos die Musiker eigentlich sind. Das absolute Highlight ist der Live-Track "I'm Back"- vom Zweitling "Fulltime Joker" - und zeigt eine spielfreudige und hart rockende Band, wie sie eine erstklassige Nummer, fast schon METALLICA - like, auf das Livepublikum loslässt. Tja, mehr positives kann ich, leider, nicht über "Unbounded" berichten. Zwar ist auch "All I Ever Wanted" rockig ausgefallen, aber total belanglos komponiert und erinnert eher an eine Proberaum-Combo, als an eine Band mit professionellen Ansprüchen. Der Rest des Albums ist einfach pure Langeweile und unspektakulär.

Wer es sehr ruhig und gedrosselt mag, kann ja ein Ohr riskieren (weiter unten findet Ihr den Clip zur Single "Children Of The Innocents").

Schade, schade, schade und ich werde weiterhin Toblerone und Confiserie Sprüngli Süßwaren in mich reinstopfen.

Mit viel Wohlwollen: 5,5 Punkte.

Götz