Freitag, 15. März 2013

3 Dayz Whizkey - The Devil And The Deep Blue Sea

Band: 3 Dayz Whizkey
Album: The Devil And The Deep Blue Sea
Spielzeit: 29:14 min.
Plattenfirma: Timezone Records
Veröffentlichung: 17.08.2012
Homepage: www.3dayz.de

WERTUNG: 8,5 von 10

Tracklist:

01 - The Devil And The Deep Blue Sea (Vocals: Alec Groover)
02 - Blood (Vocals: Alec Groover)
03 - Superstition (Vocals: T.G. Copperfield)
04 - The Wolf (Vocals: Alec Groover)
05 - Clouds (Vocals: Alec Groover)
06 - Reason For My Blues (Vocals: Alec Groover)
07 - Whizkey Train (Vocals: Alec Groover)
08 - 3 Dayz Whizkey (Vocals: T.G. Copperfield)
09 - Sheila (Vocals: Alec Groover)
10 - Green Light Girl (Vocals: P. J. Locke)

Es gibt nur sehr wenige Blues Rock Formationen, die mich wirklich begeistern können. Zu meinen absoluten Faves zählen die gnadenlos geilen THE DELTA SAINTS. Mich beeindruckt wie sie die Schwermut des Blues mit harten und energischen Classic- und teilweise Southern Rock Einflüssen verbinden und alles kompromisslos plattwalzen. Einfach sympathisch und fernab vom typischen Blues Standard.

Ähnlich angetan bin ich von dem ehemaligen Trio 3 DAYZ WHIZKEY aus der Blues Rock Hochburg Regensburg - inzwischen ist das Line-Up mit Sänger Myles Tyler und Gitarristen Brad the Snake auf die Größe eines Quintetts gewachsen! Zwar unterscheidet sich der Blues Sound gewaltig von dem der US Boys, aber an Enthusiasmus, Spielfreude und Power stehen die Oberpfälzer ihnen in nichts nach!

Instrumente einstöpseln - Verstärker auf Max. drehen - Rocken - Arschtreten - Positive Vibes versprühen - Begeistern!


So könnte die Devise der Jungs lauten!

Die Herrschaften frönen dem kernigen Blues Rock und reichen diesen mit einer kräftigen Kelle Classic/Hard/Country- und Southern Rock und Rock'n'Roll an. Das reicht den Männern aber noch nicht und so packen sie auch noch eine riesige Portion gute Laune oben drauf. Alle Komponenten zusammen gemischt ergeben einen sehr eigenständigen, frischen und powervollen Sound, der mitreist und wie die Sau rockt!

Letztes Jahr erschien das Debüt "The Devil And The Deep Blue Sea". Zur damaligen Zeit agierte die Formation noch als Trio und bestand aus T.G. Copperfield (Gitarre und Gesang - übernahm die Vocals bei zwei Nummern des Silberlings), Big Tony (Bass) und Little Chris (Schlagzeug). Für die restlichen Nummern holte man sich die Gastsänger Alec Groover und P. J. Locke ins Studio.

Der, meistens, Hut tragende Gitarrist ist auch für das straighte und rockige Songwriting verantwortlich. Der Mann frischt das Material mit einigen sehr interessanten und außergewöhnlichen Experimenten auf und lässt sich auch von '70er Jahren Blues- und Hard Rock Interpreten inspirieren. Die meisten Songs sind auf das wesentliche reduziert und man merkt jedem einzelnen Track an, warum er eigentlich komponiert wurde. Es geht einfach nur um Spaß und mächtig abzurocken. Ein anderes Ziel verfolgen die Kompositionen nicht und es gibt keine Gitarren-Onanie-Orgien, keinen überflüssigen Ballast. Die Songs gehen einfach voll auf die Zwölf.

Der Silberling startet mit dem Titeltrack "The Devil And The Deep Blue Sea" sehr ordentlich. Der Blues Rocker schielt ein wenig in Richtung Texas/Houston und erinnert an die bärtigen Blues/Boogie Rock Kings. Die Nummer lässt einen sofort mit dem rechten Bein mitwippen und Sänger Groover verfügt über eine sehr coole, leicht nasale Stimme, bei dem Track. Es erklingt "Blood" und ich stutzte ... die Nummer ist unverschämt! Unverschämt genial ... anders kann ich es nicht ausdrücken! Ein stampfender, schleppender Classic Rock Rhythmus kommt angerollt, Alec Groover's Vocals sind rau und eindringlich, T.G. spielt die immer wiederkehrenden, monotonen Riffs und haut dann ein kurzes, aber dafür sehr feines, Solo heraus, der Bass wummert fast brachial, das Drumming/die Percussion (???) ist druckvoll, einfallsreich und sehr originell und dazu gibt es noch orientalische Tunes durch eine Sitar (???). Hier geben die Musiker mal wirklich alles und das Endresultat ist einfach die pure GEILEREI! Repeat-Taste drücken und sich die nächsten 48 Stunden von dem Song "zu dröhnen" lassen ... ;-). Das STEVIE WONDER Cover "Superstition" ist ein Funk Rock Groover vor dem Herren und macht einfach Laune. Klar, die Nummer wurde schon um einiges einfallsreicher, von anderen Interpreten, vorgetragen, gefällt mir in der 3 DAYZ WHIZKEY Version aber richtig gut. Auch als Sänger hinterlässt T. G. einen wirklich sehr guten Eindruck. Er verfügt über eine kräftige Stimme und ich wundere mich doch ein bisschen, warum er nicht das ganze Album eingesungen hat. "The Wolf" ist ein richtig kraftvoller Dampfwalzen Rocker, der wiederum von Groover eingesungen wurde. Klassische, harte Hardrock Riffs, eine perfekt und präzise agierende Rhythmusfraktion, die coole, düstere Grundstimmung und der, mich an DANZIG, erinnernde Refrain machen die Nummer zu einem wirklich starken Teilchen. Sehr gut und auch gleich als Highlight # 2 vermerkt. Das folgende "Clouds" ist ein ein wahnsinnig lässiger und charmanter Southern Rocker, der von Durchgang zu Durchgang sich immer mehr zum Grower entwickelt (schaut Euch einfach mal den unten stehenden  Akustik-Clip an - mit Neuzugang Myles). Sehr stark und klingt verdammt frisch. Mit "Whizkey Train" ist zwar auch ein flotter Southern Rocker und eine unterhaltsame Nummer vertreten, aber nicht ganz so druckvoll in Szene gesetzt, wie das restliche Material auf dem Debüt. Der letzte Track ist ein weiteres Cover. Die "Green Light Girl" Version von 3 DAYZ WIZKEY (ursprünglich von DOYLE BRAMHALL) ist ein funkiger Rocker mit feinen Bläser-Samples. P. J. Locke interpretiert den Track ähnlich stark, wie auch schon T. G. und Groover agiert haben. Alle drei Vocalisten haben eine wirklich saubere Leistung abgeliefert.

"The Devil And The Deep Blue Sea" ist ein starkes und sehr unterhaltsames Stück kerniger Blues Rock geworden und dürfte jedem Rockfan gefallen. Ich fühlte mich wirklich phantastisch unterhalten und die Spielfreude der Band, springt auf den Zuhörer über. Ich glaube, dass man einer Formation kein größeres Kompliment machen kann. 


Der Silberling hat mir sehr gut getan, denn so unbeschwert und locker, wie die Band sich hier präsentiert hat , das kann ja nur abfärben und die Stimmung heben!

Die Jungs hätten sich ganz locker eine 9 Punkte Wertung einfahren können, wäre da nicht die Tatsache, dass die Scheibe auf eine Spielzeit von unter einer 1/2 Stunde kommt, inklusive 2 Coverversionen und mit "Whizkey Train" eine etwas schwächere Nummer vertreten ist.

Ich freue mich schon wahnsinnig auf das neue Album "Black Water" - erscheint im Sommer - und vergebe fette und groovige 8,5 Punkte für das Debüt. 


Well done, Boys!!

Götz

P.S.
Das Leben steckt doch voller Überraschungen! Vor einigen Wochen habe ich das Power-Trio RAZZMATTAZZ vorgestellt. Was das ganze mit den Regensburger 3 Dayz Whizkey zutun hat? Heute Mittag bin ich kurz auf Facebook gegangen und entdeckte, dass RAZZMATTAZZ und 3 DAYZ WHIZKEY, am 13. April, auf dem Rockwood Festival in Blaibach, auftreten. Wer kann sollte sich die Gigs, der beiden Bands, unbedingt anschauen!



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