Sonntag, 13. Januar 2013

Five Horse Johnson - The Taking Of Black Heart


Band: Five Horse Johnson
Album: The Taking Of Black Heart
Spielzeit: 47:12 min.
VÖ: 25.01.2013
Plattenfirma: Smallstone
Homepage:  www.fivehorsejohnson.com

 Wertung: 8 von 10


Trackliste:

  1. The Job
  2. Keep On Diggin'
  3. Black Heart Baby
  4. Mexico
  5. Beating In My Hand
  6. Quick On The Trigger
  7. Smash & Grab
  8. Hangin' Tree
  9. You're My Girl
  10. Shoot My Way Out
  11. Die In The River

Kinners, wie doch die Zeit vergeht. 6 Jahre ist es nun schon her dass uns die vier Blues-Härtner (plus zweier Gastmusiker) von Five Horse Johnson aus Toledo/Ohio ihr letztes Album The Mystery Spot kredenzt haben. 
Und wer von euch auf Musik steht, wie sie sein sollte, nämlich hart und dreckig, dem sei das nunmehr siebte Album The Taking Of Black Heart wärmstens ans Rockerherz gelegt.

Die Johnsons reiten auf dem alten Zossen Bluesrock (Vater Stoner-, Mutter Southern-), dermaßen stilsicher durchs Wohnzimmer, dass sich durch den trüb-kalten Winterhimmel ein fetter Sonnenstrahl fräst. Hier die geile Schlagzeugarbeit des von Clutch ausgeliehenen Jean Paul Gaster, dort die stilsichere Slide- und Rythmguitar von Phil Dürr und Brad Coffin, Steve Smith am Bass und über allem Eric Oblander, der die Songs mit seinem eindringliche Organ und vor allem der gewohnt geilen Bluesharp aufs angenehmste vergurgelt, sorry...veredelt.

The Taking Of Blackheart brilliert durchweg durch Tiefe und Intensität, der fette Hard-Blues erinnert vorsichtig an eine moderne, harte Reinkarnation der verschwitzten schwarzen Musik aus dem Mississippi-Delta, Marke Junior Wells, Son House oder John Lee Hooker. Und so stehen Five Horse Johnson ziemlich weit vorn in der Schlange der nervös mit dem Hufe scharrenden ZZ-Top Erben, darauf wartend diese bald vom Boogie-Rock-Thron zu stossen. Hätten sich die drei Texaner mit ihrem letzten Werk nicht aufs heftigste zur Wehr gesetzt, wäre die Übernahme in diesem Moment vielleicht schon vollzogen...wir können also gespannt sein was da zukünftig noch geht.

Die Band beschert uns 11 kurzweilige Songs und nimmt mit dem riffbetonten Opener The Job vorweg, was Keep On Diggin' mit leichtem Country & Western Einschlag und der flotte, von Gastdrummer JP Gaster vorangetriebene Titelsong Black Heart Baby bestätigen: Qualität auf fast allen Ebenen. Jeder der fünf Jungs weiss sein Instrument zu bedienen, die Band ist einfach eingespielt. Wer von euch jedoch auf revolutionäre musikalische Neuigkeiten wartet, ist hier fehl am Platze; die Musik von Five Horse Johnson ist altmodisch ohne Ende, jedoch ewig aktuell.

Mein persönliches Highlight der Scheibe, Mexico, schwimmt auf dem mäandernden Dürr/Coffin'schen Gitarrenteppich und erneut Oblander's sensationeller Harp. Vier Minuten voller Bluesrock-Emotion, die immer wieder gehört werden wollen. Sahne. Mit You're My Girl, dem von Robin Zander (Cheap Trick) souverän vorgetragenen Faces-Cover schalten 5HJ einen kleinen Gang zurück und hier erlebe ich die Band zum ersten Mal etwas kraftlos und uninspiriert. Schade, denn alle ihrer Eigenkompositionen strahlen mehr Kraft und Intensität aus, somit frage ich mich nach dem Sinn dieses Covers.

Mit Shoot My Way Out und dem swampig-schwülen Die In The River kehren Five Horse Johnson aber zurück in die Spur und beschliessen einen 47-minütigen Stilmix dem man durchaus eine Zukunft vorhersagen dürfte.
Ja, ich bin geneigt  zu sagen dass Five Horse Johnson mit ihrer Musik in absehbarer Zeit zwar keine Arenen füllen werden, jedoch ihre ohnehin treue und nach Live-Terminen lechzende Anhängerschaft mit dieser Scheibe aufs allerhöchste erfreuen und redlich mehren werden dürften.
Die konsequente Reduzierung auf das Entscheidende, nämlich nach Arbeit, Staub und Schweiss riechender Musik, haben Five Horse Johnson natürlich nicht neu erfunden, vielen anderen Bands aber ganz sicher voraus. 

Anspieltipp: Keep On Diggin', Mexico, Hangin' Tree 


Bernd
 






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