Montag, 8. Oktober 2012

Katatonia - Dead End Kings



Band: Katatonia
Album: Dead End Kings
Spielzeit: 48:40 Min.
Plattenfirma: Peaceville
Veröffentlichung: 24.08.2012
Homepage: www.katatonia.com

Wertung: 7 von 10

Trackliste: 

1. The Parting
2. The One You are Looking for is not Here (with Silje Wergeland)
3. Hypnone
4. The Racing Heart
5. Buildings
6. Leech
7. Ambitions
8. Undo You
9. Lethean
10. First Prayer
11. Dead Letters


"Dead End Kings is about the corridors of our mind from where there is no return.
Be a king or queen in your own right in these hallways, even at the dead end.
Carry your burden with pride. That’s what we are doing, twenty years and counting.
Kings, because we believe in what we are creating, in our own disturbing faith."
-J.Renkse-

Die Musik der Schweden Katatonia zu beschreiben, heisst erstmal das Licht auszumachen...dermaßen düster und emotional wabern die 11 Dead End Kings-Songs aus meinen Lautsprechern heraus. Katatonia hören heisst eintauchen in eine Welt voller zerbrechlicher Momente, Jonas Renkse's ängstliche, ja verwundbare Stimme transportiert sämtliche Gefühlsregungen auf eine sonderbar entspannte Weise dass man sich stellenweise fragt wann der Mann zusammenbricht. Trotzdem sind Katatonia die perfekte Band für kürzer werdende Tage und die dunkle Jahreszeit.

Schwarz...tiefschwarz...Katatonia. Das Ding ist; das Ganze funktioniert.

Mit jedem Hördurchgang bleibt ein Stück hängen und irgendwann fällt der Groschen. Tief unter der tiefschwarzen, depressiven Moll-Oberfläche von Dead End Kings blitzt nämlich immer mal wieder melodiegewordener Optimismus hervor. Oft hat man das Gefühl vom schwarzen Loch komplett geschluckt zu werden, doch von irgendwoher kommt dann wieder ein rettender Strohhalm in Form eines feinen Gitarrenlicks, einer weiblichen Backgroundstimme (Silje Wergeland, The Gathering) oder einer gefälligen Keyboard- oder Streichereinlage her. Schön auch wie Katatonia es schaffen mit ihrer Musik zu spielen, ruhige Passagen steigern sich zu harten metallischen Soundgewittern nur um abrupt abzubrechen und beklemmender Stille Platz zu machen.

Die 1991 von Sänger und Songwriter Jonas Renkse und Gitarrist Anders Nyström in Stockholm gegründete Band, hat eine ähnliche Geschichte wie viele andere skandinavische Gruppen durchgemacht. Anfangs growlende Black Metal Band...grob, fies und dürftig produziert, wandelten und entwickelten sich Katatonia von Platte zu Platte stets ein Stückchen weiter. Der heutige klar definierbare, von Anders Nyström und Jonas Renkse produzierte Sound und vor allem die Einführung des Klargesangs haben sicher einige Fans der ersten Stunde verärgert; doch Katatonia haben in fast jeder Phase ihrer Karriere musikalische Fussabdrücke hinterlassen können...und somit viele neue Hörer angesprochen.

Sicher, es braucht ein wenig Geduld und ein paar Durchläufe um in die katatonische Welt dieser Scheibe einzutauchen, doch Liebhaber schwarzer Düstermusik á la My Dying Bride oder Anathema werden dies gerne tun und belohnt werden.

Meine Hörempfehlung lautet Leech, der Song besticht durch einen feinen Refrain und repräsentiert den Rest des Albums ganz wunderbar. Song Nummer 11, Dead Letters haut dann zum Schluss noch mal richtig in die Vollen und so kommt eine weitere, unerwartete Note zum Vorschein, für mich persönlich ein wenig spät: Die Fähigkeit, proggig vertrackte Songstrukturen im Tool-Uptempo zu kreieren. Und nun merke ich plötzlich dass es genau das war was mir auf Dead End Kings ein wenig gefehlt hat.

Trotzdem, reinhören lohnt sich auf jeden Fall.

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